Wer stilvoll auf die Pirsch geht, greift tief in die Tasche
© Nürnberg Messe/Frank Boxler
Fünfstellige Preise sind für hochwertige Gewehre keine Seltenheit.
LUXURY BRANDS&RETAIL Redaktion 25.03.2016

Wer stilvoll auf die Pirsch geht, greift tief in die Tasche

Hobby für die Upperclass Laut Statistik des Jagdverbands gibt jeder Jäger zwar nur 1.200 Euro pro Jahr aus, oft vervielfacht sich dieser Betrag

Salzburg/Nürnberg. Tennis, Segeln, Golf – etliche, einst elitäre Sport­arten sind längst in der breiten Masse angekommen. Neben Rennautos und Polo ist die Jagd damit eines der letzten sportlichen Refugien für die Upperclass und alle, die dazu gehören wollen. Schon aus historischen Gründen, denn durch Jahrhunderte war sie das Vorrecht der Aristokratie. Heute sehen die Blaublüter das nicht mehr so eng und gehen – durchaus aus wirtschaftlichen Überlegungen – auch gern mit dem Geldadel auf die Pirsch.

Denn die Jagd ist ein äußerst kostspieliger Zeitvertreib – einerseits für die Jagdeigentümer, denn den Pachteinnahmen von jährlich rund 54 Mio. € stehen Kosten von rund 49 Mio € (für Wildfütterung, Maschinen, etc.) gegenüber. Dazu kommen noch die Gehälter für das Jagdpersonal.
Tief in die Tasche greifen müssen aber auch die Hobbyjäger.Schätzungen der Zentralstelle der Österreichischen Jagdverbände zufolge gibt jeder der rund 100.000 heimischen Jäger im Durchschnitt pro Jahr 400 € für Munition und Waffen aus, ebenso viel für Kleidung, jeweils 160 € für optische Hilfsmittel sowie Fachliteratur, Schießtraining und Übungsmunition, 80 € für Präparate. Macht in Summe gut 1.200 € – ein Wert, der sich aber rasch vervielfacht, wenn man überdurchschnittliche Ansprüche an seine Ausrüstung stellt.

Luxustrend Customizing

Fünfstellige Preise für hochwertige Gewehre sind keine Seltenheit, etwa für den Hambrusch Bergstutzen, der bei Kettner um 11.500 € erhältlich ist. Österreichs größter Jagdausstatter hat aber auch eine Hartmann Doppelkugelbüchse um 128.000 € im Angebot. Kostspielig und elitär wird es auch, wenn man etwa bei der deutschen Blaser Jagdwaffen GmbH das Custom-Service für individualisierte Waffen in Anspruch nimmt; dafür hat man dann aber auch ein per Hand gefinishtes Unikat über der Schulter hängen.

Auch bei Zielfernrohren und Feldstechern gibt es ein großes Angebot an Premium- und Luxusmodellen, etwa von Leica, Swarovski oder Zeiss; Gleiches gilt auch für Kleidung und natürlich für Fahrzeuge.
So hat etwa der russische Spezial­fahrzeughersteller Sherp auf der Hohen Jagd in Salzburg erstmals in Österreich sein neues All-Terrain-Vehicle vorgestellt, und laut Ekatarina Wimmer vom Sherp-Vertrieb LLC Ingagro habe der Offroader bei etlichen Messebesuchern durchaus konkrete Kaufabsichten ausgelöst. (red)

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