All about Transformation: Emakina
© Elisabeth Kessler
MARKETING & MEDIA Gianna schöneich 25.03.2016

All about Transformation: Emakina

Gerhard Handler, GF Emakina CEE, über die Übernahme der diamond:dogs durch die Emakina und digitale Transformation.

••• Von Gianna Schöneich

WIEN. In den Büroräumen der Emakina in Wien hängen an den weißen Wänden Bilder von David Bowie. Und diese sind auch das einzige, was noch an die Zeit der Agenturgruppe diamond:dogs erinnert. Diamond Dogs, Titel des achten Studioalbums des Sängers David Bowie, veröffentlicht 1974.

Denn: Wie im September 2015 ­bekannt wurde, übernimmt die Agenturgruppe Emakina zu 100 Prozent die Wiener diamond:dogs|group.

Stetiges Wachstum

1999 rief Gerhard Handler die diamond:dogs ins Leben. Schon zu Beginn setzte man auf ganzheit­liche Lösungen und verstand sich als Dienstleister.

„Vor rund zehn Jahren konnten wir erstmals sagen, wir haben das Spektrum, das ein Kunde digital benötigt, erreicht. Seither wachsen diese Anforderungen in einem starken Tempo. Jedes Jahr kommen zwei, drei neue Technologien auf den Markt, auf die wir nicht verzichten können. Um diese Ganzheitlichkeit zu gewährleisten, müssen wir jährlich um circa zehn Mitarbeiter wachsen.”
Wachstum ist das, was die diamond:dogs auszeichnete. Nach der Gründung 1999 wurden zwischen den Jahren 2001 und 2004 die Webagenturen E-Facts, Doppelschicht, Diller & Partner und Ideal Communications akquiriert. 2007 folgte der Onlinevermarkter Netlounge, was zu einer Erweiterung des Dienstleistungsportfolios um die Bereiche Digital Marketing und Brokerage führte.

Digitaler Transformationspartner

Mit der Gründung von diamond:dogs|switzerland 2008 kam der Bereich Channel Marketing hinzu. Das digitale Serviceportfolio baute man zwischen 2009 und 2013 kontinuierlich aus.

2014 wird der Onlinevermarkter Onlinezone in Salzburg akquiriert. Die Bereiche Digital Commerce und Performance Marketing gehören nun zum Dienstleistungsportfolio. Die diamond:dogs|group wird für ihre Kunden Digital Transformation Partner. Und man ist weiter gewachsen.
Seit September 2015 nennt sich die Wiener diamond:dogs|group nun Emakina CEE; sie ist damit Teil der Emakina Group und für diese für den zentral- und osteuropäischen Markt zuständig. Die Emakina Group ist mit über 700 Mitarbeitern eines der drei größten unabhängigen digitalen Kommunikationsagentur-Netzwerke Europas.
Emakina CEE versteht sich als Full Service Digital Transformation Partner. In vier Kerngeschäftsbereichen – Digital Marketing & Communication, Digital Development (Web Building), Application Development (Anwendungsentwicklung) und Digital – werden nationalen und internationalen Kunden ­Lösungen geboten.
„Der größte Fehler, den man machen kann, ist zu glauben, dass es bei digitaler Transformation um Digitalisierung geht. Das tut es nicht. Eine digitale Transformation meint die Wechselbeziehung zwischen den Dingen der realen Welt, die oft so bleiben, wie sie sind, mit den Dingen, die plötzlich digitalisiert sind und ganz andere Rückkoppelungen und Veränderungen in Unternehmensprozessen und Strukturen nach sich ziehen. Digitale Transformation ist in aller Munde, aber keiner weiß so genau, wie sie funktioniert.”

Digitale Transformationen

Bei Aktivitäten für die Rewe Group konnten Handler und sein Team beweisen, dass sie wissen, wie digitale Transformation funktioniert: „Wir haben im letzten Jahr die Billa eCommerce-Offensive, unter anderem mit dem Relaunch Onlineshop, betreut und realisiert. Es gab hier keine Lösungen von der Stange, weswegen wir selbst Software geschrieben haben.”

Im Zuge einer umfassenden Omnichannel-Strategie wurden elf Billa-Filialen mit iBeacons bestückt; damit können in den Filialen relevante Nachrichten direkt auf die Smartphones der Kunden gesendet werden, deren Geräte mit BillaApp und Bluetooth ausgestattet sind.
„Bei all diesen digitalen Transformationsprozessen verstehen wir uns eher als Partner für unsere Kunden – nicht nur im technologischen Bereich, auch logistisch, strukturell und personell. Das alles ergibt eine Dimension, die viel vielseitiger, spannender und komplexer ist, als das, was man sich unter einer herkömmlichen Agentur vorstellt.” Dabei habe sich auch die Philosophie der Arbeit geändert: „Wir müssen als Dienstleister unser Know-how mit den Kunden austauschen und letztlich weitergeben. Das ist grundsätzlich eine Idee, die dem Selbstverständnis einer Agentur völlig fremd ist. ­Eigentlich schützt man sein Wissen. Dieser Zugang wird noch vielen Agenturen das Leben schwer machen. Eine eindimensionale Dienstleistungserbringung wird heute nicht mehr funktionieren. Digitale Projekte funktionieren nur dann, wenn beide Seiten in einer Pendelbewegung ihren Teil einbringen.”

Marken und Experience

Bei all den digitalen Transformationsprozessen dürfe man die Marke nicht vernachlässigen: „Marken hängen, gerade in einem digitalen Umfeld, sehr stark mit Erlebnissen, mit Experience zusammen. Nicht die Technologien dürfen die Marke treiben, die Marke muss mit den richtigen Geschichten und Prozessen ihre Rolle behalten.”

Als Emakina CEE eröffnete man bereits die kroatische Dependance (Emakina.HR) in Zagreb und besteht mittlerweile aus 110 Mitarbeitern. Büros gibt es bereits in Wien, Salzburg und Zürich.
„Wir kümmern uns momentan um eine geografische Konsolidierung. Weitere Standorte sind in Deutschland und Osteuropa geplant. Wir werden uns auch intensiver mit Lösungen für Businessprozesse im Digitalbereich beschäftigen. Damit geht einher, dass wir die ein oder andere Technologie im zentraleuropäischen Raum aufbauen werden und diese Kompetenzen mit anderen Standorten kombinieren. Unser kurzfris­tiges Ziel ist es, in Zentraleuropa ein ganzheitliches Betreuungsangebot zur Verfügung stellen zu können.”

Permanenter Austausch

Die Gewährleistung von Ganzheitlichkeit war schon der diamond:dogs|group ein großes Anliegen, durch den Beitritt zur Emakina Group könne man nun noch mehr das Leistungsspektrum erweitern, erklärt Handler: „Man holt sich aus der Gruppe Kompetenzen und Technologien und gibt eigene weiter. Das war eines der wesentlichen Motive, warum die Emakina Group für uns spannend war – es gibt einen permanenten Austausch.”

Als Emakina CEE werden Handler und sein Team dem Charakterzug Wachstum wohl weiter treu bleiben. In den Büroräumen ist der schwarz-weiße Namenszug Emakina zu lesen, die Visitenkarten sind frisch gedruckt. David Bowie blickt Besuchern von der einen oder anderen Wand entgegen und erinnert so an vergangene Zeiten; Handler blickt in die Zukunft:
„Im digitalen Bereich werden wir uns auch in den nächsten 50 Jahren sicher nicht langweilen. Im Gegenteil: Wir werden weiterhin mit einer Entwicklung zu tun haben, die ein rapides Tempo hat. Man muss die eigenen Kompetenzen beweglich halten – was heute ein technologischer Schwerpunkt ist, kann im nächsten Jahr schon unbrauchbar sein.”

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