Die Dienstleister
© Trevision
Leitung Jürgen Marzi (links) ist Geschäftsführer der Trevision, Jürgen Anderle ist Finance Manager des Unternehmens.
MARKETING & MEDIA Denise Schöneich 07.07.2017

Die Dienstleister

Die Trevision ist nicht nur ein Druckereiunternehmen, ­sondern setzt auf Komplettlösungen.

••• Von Denise Schöneich

GROSSHÖFLEIN. Die Trevision im D-A-CH-Raum-Geschäft ist längst nicht mehr nur ein Druckereiunternehmen. Man ist ein visueller Vollversorger und setzt auf Komplettlösungen wie LED, Fassadensysteme und auf eine Store-Software. Auch international hat man sich erfolgreich positioniert – beispielsweise mit einem Werk in Indien. Im Interview sprachen Jürgen Marzi, CEO, und Jürgen Anderle, CFO.

medianet:
Herr Marzi, Herr ­Anderle: Der Quadratmeterdruck wird ein immer unwichtigeres Produkt, und Ihr Unternehmen Trevision verschreibt sich seit jeher gesamtheitlichen Lösungen. Wie verlief das Jahr 2016 für die Trevision?
Marzi: Man kann das Jahr 2016 sehr positiv zusammenfassen. Wir haben seit 2015 sehr viel umstrukturiert, restrukturiert und neu organisiert. In vielen Bereichen haben wir uns neu aufgestellt. Wir haben uns selbst hinterfragt und in Folge neu definiert. Das ist uns alles sehr gut gelungen, so sind schon 2016 sehr viele Dinge sehr gut aufgegangen. Personell ist der Neueinstieg von Herrn Anderle Ende 2016 zu erwähnen. Er ist bei ­Trevision nun als Finance Manager und Controller tätig. Es war für uns wichtig, jemanden zu finden, der mit Fachwissen und Erfahrung unsere strategischen Überlegungen für die Firmengruppe planen kann.
Anderle: 2016 ist uns der Umbruch gut gelungen. Die Trevisionsgruppe ist nicht nur Druck – wir haben mehrere Standbeine, die auch unser zukünftiges Wachstum ausmachen werden. Das sind neben dem großformatigen Druck die Rahmenmontage mit LED und ohne LED-Hinterleuchtung, eine Software, mit der wir unsere Kunden bei allen ihren Workflows unterstützen können, und es ist unser weltweites Netzwerk für globale Kunden. Wir haben 2016 die Grundvoraussetzungen geschaffen für ein erhebliches Wachstum 2017. In den ersten Monaten wurden beide Budgets – für die externen Stakeholder und auch das interne – deutlich übertroffen, auch im Vergleich zum Vorjahr. Wir müssen noch ein paar Hausaufgaben erfüllen, gehen aber davon aus, dass wir unsere Ziele für 2017 übertreffen werden. Durch diese sehr erfreuliche Entwicklung angetrieben, wollen und müssen wir in neue Maschinen investieren.

 

medianet: Sie haben sehr vor allem in den österreichischen Markt stark investiert ...
Marzi: Richtig. Österreich und die D-A-CH-Region sind unser ‚Homemarkt'. Wir haben ein eigenes Lkw-Rahmensystem, Trax, auf den Markt gebracht, ein englisches System. Das Angebot wird sehr gut angenommen und auch künftig Umsätze generieren. Wir haben zwei neue erfahrene Vertreter gewinnen können; beide sind jetzt schon sehr erfolgreich. Das sichert uns in der D-A-CH-Region ab, um weiter wachsen zu können und uns zu stärken.
Anderle: Wir haben in eine zweite, neue Fünf-Meter-Druckmaschine und eine neue Stoffdrucklage investiert, das leistungsfähigste System am Markt. Wir wollen und müssen den Ansprüchen unserer Kunden nachkommen.
Marzi: Wir werden heuer circa eine Million Euro investieren. Denn den Erfolg, den wir mit den Vertretern und unseren Kunden eingefahren haben, gilt es auszuweiten. Das ist ein wesentlicher Punkt. Den D-A-CH-Markt noch besser zu bedienen und unseren Kunden immer ein klein wenig mehr als unser Mitbewerb zu bieten, ist das, was wir schon immer getan haben, Wir haben immer versucht, sofort zu investieren und am neuesten Stand der Technik zu sein.

medianet: Betrachtet man die drei Bereiche Druck, Dienstleistungen und den internationalen Sektor – wie verteilt sich das Umsatzvolumen auf diese?
Marzi: 65 Prozent sind Druck, und 35 Prozent sind Dienstleistungen, Montagen und LED. Mehr als 40 Prozent unseres Umsatzvolumens werden im Ausland generiert – wir sind ein global aufgestelltes Unternehmen.

medianet:
Welcher Ihrer Geschäftsbereiche wächst am schnellsten?
Marzi: Der Bereich LED. Er ist ein wesentlicher Bestandteil geworden. Derzeit rüsten wir viele Bestandsrahmen um und sind stolz, dass wir ein Produkt komplett fertig liefern können: vom Druck und LED bis hin zum Rahmen. Das stärkt natürlich auch unsere Position am Markt. Wir sind nicht nur eine Druckerei, wir sind ein Dienstleister. Wir haben schon immer Komplettlösungen angeboten, diese Grundidee war schon immer vorhanden und ist in der Unternehmensphilosophie verwurzelt.

medianet:
Mittlerweile setzen Sie auch sehr stark auf Beratung.
Marzi: Richtig. Wir setzen stark auf Dienstleistungen und haben eine Store-Software entwickelt. Über das Internet können Kunden nach vorgefertigten Regeln die richtigen Produkte gestalten und diese automatisiert erhalten.
Anderle: Nicht nur das, die Produkte werden auch von uns verwaltet und versendet. Die Software ermöglicht es, Standardaufgaben mit möglichst wenig Aufwand zu erledigen. Wir nehmen so dem Kunden Arbeit ab. Bereits vor sieben Jahren startete Trevision mit diesem System, mit welchem man außerdem eine zentrale Datenverwaltungsplattform zur Verfügung stellt.

medianet:
Der Markt erholt sich – spürt das Trevision?
Anderle: Für mich als Controller ist wichtig, dass wir kein zu großes Risiko haben. Großkunden sind wunderbar und schön. Wenn allerdings ein Großkunde wegbricht, müssen wir auch jederzeit in der Lage sein, dies abzufangen. Es läuft generell stabil. Ich denke, die Unsicherheit am Markt ist weg. Viele trauen sich nun auch, positiver in die Zukunft zu schauen.
Marzi: Man kann sagen, dass wir im Bereich Digitaldruck der größte Anbieter in Österreich sind, wir müssen weiter daran arbeiten. Global betrachtet, ist alles gut, wir haben viele neue Möglichkeiten. Dennoch muss der Heimmarkt stabil rennen.

medianet:
Wie hoch ist das erwartete Umsatzvolumen 2017?
Anderle: Für 2017 sind 13 Mio. Euro geplant – das ist nach aktuellen Zahlen realistisch erreichbar und würde ein Wachstum gegenüber 2016 darstellen.

medianet:
Was sind die selbstgesetzten Aufgaben des Geschäftsführers und des Finance Managers?
Marzi: Wir wollen immer vorn am Unternehmen stehen und schauen, wo der nächste Eisberg kommt und was wir tun können, damit wir hier nicht dagegenfahren. Unsere Aufgabe ist, Trevision auch für die Zukunft fit zu halten, neue Bedürfnisse unserer Kunden und somit Geschäftsmöglichkeiten für uns rechtzeitig zu erkennen – auch, um in allen Belangen auf Risiken rasch zu reagieren zu können. Man muss immer einen Plan C in der Tasche haben.
Anderle: Hinter jedem Risiko steht bei Trevision schon eine Antwort.

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