„Die Telekombranche umfasst alle Lebensbereiche”
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Reinhard Zuba ist Group Chief Marketing Officer der Telekom Austria Group.
MARKETING & MEDIA 08.05.2015

„Die Telekombranche umfasst alle Lebensbereiche”

Interview Reinhard Zuba ist seit 15 Jahren für die Telekom Austria Group tätig und spricht im Interview über bisherige und zukünftige Entwicklungen

Wien. Reinhard Zuba ist seit 2000 für die Telekom Austria Group tätig. Seit 2011 ist er Group Chief Marketing Officer.

medianet:
Herr Zuba, wie haben Sie die Entwicklung der Telekommunikationsbranche in den letzten 15 Jahren erlebt?
Reinhard Zuba: Das ist für so eine dynamische Branche eine lange Zeit, und für mich war spannend mitzuerleben, wie sich die Industrie und der Markt rasant gewandelt haben. Von den Anfängen des Mobilfunks, als Handys noch ein Statussymbol waren, im Vergleich zu heute, wo Smartphone und Internet aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Atemberaubend waren die Zuwächse der Marktanteile, die auch noch von 2006 bis 2008 möglich waren – binnen zwei Jahren wuchs damals die mobilkom austria organisch um zehn auf fast 43 Prozent. Davon träumen wir heute.

medianet:
Sie haben als Chief Marketing Officer der Telekom Austria Group die acht Tochtergesellschaften gesteuert. Was waren die Highlights?
Zuba: Wir haben die Gruppe zu einem konvergenten Marktspieler mit 22 Millionen Kunden in CEE weiterentwickelt. Zum Beispiel Vipnet in Kroatien war 2009 ein bereits sehr erfolgreiches Mobilfunkunternehmen am Markt, und meine Aufgabe war es, diese Marktposition weiter signifikant auszubauen und den Kundenfokus noch mehr zu stärken. Durch die Akquisition von Bnet, dem größten Kabelnetzbetreiber in Kroatien, hat sich Vipnet dann zu einem konvergenten Unternehmen entwickelt. Damit haben wir eine nachhaltige Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Schaffung eines signifikanten Wettbewerbsvorteils erreicht. Mittlerweile sind fünf von acht Märkten konvergent. Stolz bin ich auf die erfolgreiche Einführung unserer österreichischen Diskontmarke bob in Bulgarien und Slowenien und damit auf die optimale Ausnutzung der konzerninternen Synergiepotenziale. Das Erfolgskonzept konnte sich auch in diesen Märkten durchsetzen. Die Zentralisierung des Einkaufs der Handys und Smartphones für die gesamte Gruppe war ebenfalls ein Meilenstein.

medianet:
Wie ist Ihre Einschätzung der Industrie für die nahe Zukunft?
Zuba: Die Telekombranche ist weiterhin ein spannendes Feld, das alle Lebensbereiche umfasst. Der Datenhunger, der aufgrund sämtlicher neuer Anwendungen herrscht, braucht massive Investitionen in die Kommunikationsinfrastruktur. Das wird eine große Herausforderung für die gesamte Industrie. Es ergeben sich dann aus den neuen Anwendungen sowie neuen Kundengruppen und aufgrund der flächendeckenden Digitalisierung neue Geschäftsfelder, Berufsfelder und Umsatzmöglichkeiten.

medianet:
Sie sind auch als Lehrbeauftragter an der Wirtschaftsuniversität Wien beschäftigt und selbst studierter Betriebswirt. Was geben Sie jüngeren Kollegen mit auf den Weg und zieht es Sie sehr an die Universität zurück?
Zuba: Ich bin für alles Neue offen; meine Karriere war bisher sehr spannend und abwechslungsreich. Ich möchte meine langjährige Expertise und internationale Erfahrung auch bei neuen Herausforderungen einbringen. Der WU werde ich natürlich weiter in der einen oder anderen Form verbunden bleiben. Man sollte alle Chancen ergreifen und nutzen, auch wenn sie vielleicht im Moment mit der bisherigen Tätigkeit oder Ausbildung nicht so viel gemeinsam ­haben. Die Erfahrungen, kann einem niemand mehr nehmen. Sie sind Gold wert. (red)

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