Ein persönliches Plädoyer für das Radio
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Befürworterin Susanne Koll ist CEO der OmnicomMediaGroup. In ihrem Gast­kommentar spricht sie sich für das Radio aus.
MARKETING & MEDIA Susanne Koll 22.04.2016

Ein persönliches Plädoyer für das Radio

Susanne Koll warnt vor zu großen Zweifeln, trotz Radiotest-Skandal.

Gastkommentar ••• Von Susanne Koll


„OMG”. Diesmal nicht im Sinne von OmnicomMediaGroup, sondern wirklich „Oh my God” dachte ich, als ich die Berichte der GfK über den Radiotest gelesen hatte. Ein „VW Abgasskandal” in der Werbebranche!

Radio hat uns über viele Jahre als stabiles Medium begleitet und das nicht nur puncto Reichweite (die wir jetzt alle anzweifeln), sondern auch puncto Wirksamkeit. Immer war Radio dabei, wenn es darum ging, Aktionen in die Welt zu schreien oder die Shop­frequenz zu steigern. Diese Wirksamkeit hat Radio sicher nicht eingebüßt, auch wenn wir die Daten der Vergangenheit jetzt grund­legend prüfen müssen.

Ruhe bewahren und genau analysieren

Was nicht passieren darf, ist, dass jetzt ein ganzes Segment und eine etablierte Messmethodik ins schlechte Licht gerückt werden und somit unsere Media-Währung angezweifelt wird. Daher gilt es jetzt, Ruhe zu bewahren und genau zu analysieren und zu verstehen, was und wie das passieren konnte.

Kunden und Agenturen wissen, dass es jenseits der Leistungswerte eine viel härtere Währung gibt, nämlich Sales.
Frequenz und Zugriffe – hier hat Radio schon oft bewiesen, was es wirklich kann. Kurze Impulse reichen, um ein Kopf-Kino abzuspielen. Oder sehen Sie etwa kein Schwein vor sich, wenn Sie den Ja! Natürlich-Spot hören? Wir wissen, dass Radio wirkt, wenn wir im Büro sitzen und auf einmal eine relevante Botschaft aus der Radiowerbung mit Kollegen aufgreifen, weil wir nebenbei Radio gehört haben und unterbewusst reagieren. Konsumenten wissen, wo es welche Lebensmittelrabatte und wann es Winterreifen gratis zum Auto gibt, oftmals durch Impulse aus dem Radio. Manchmal bekommt Radio doch glatt noch einen „persönlichen Verstärker”, wenn man Kinder im Auto hat und diese bei gefälligen Spots lautstark mitsingen.
Fakt ist: Radio informiert, Radio aktiviert und das schnell, kosteneffizient und wirksam, daran werden bis zu drei Prozent ­„Datenungereimtheiten” nichts ändern.

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