Fachgruppe Werbung: Streit um Eventsponsoring
© Christian Anderl; Kraftkinz GmbH
Stephan Gustav Götz, Fachgruppenobmann, Birgit Kraft-Kinz, Wirtschaftsbund.
MARKETING & MEDIA 30.04.2015

Fachgruppe Werbung: Streit um Eventsponsoring

Interessen Wirtschaftsbund ortet fehlende Unterstützung; Fachgruppen-Obmann will Kriterien erstellen und dann sponsern

Wien. Die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der WKW fasste in ihrer ersten Ausschuss-Sitzung nach der Wahl des neuen Vorstands letzte Woche einen Grundsatzbeschluss, den Code of Conduct für die neue Funktionsperiode anzupassen.

In einem Strategie-Workshop werden die nächsten Schritte umgesetzt; alle im Ausschuss vertretenen Fraktionen seien dazu eingeladen, so die Verantwortlichen in einer Aussendung. Der Code of Conduct regelt das Verhalten der Fachgruppe Werbung Wien bei der Vergabe von Aufträgen an Mitglieder des Ausschusses und in der Wirtschaftskammer Wien. Der Inhalt: Es sollen grundsätzlich keine Aufträge an Mandatare des Ausschusses vergeben werden.

Kraft-Kinz: „Armutszeugnis”

Die erste Ausschuss-Sitzung brachte aber auch Kritik, konkret von der ehemaligen Fachgruppen-Obfrau und Wirtschaftsbund-Chefin Birgit Kraft-Kinz, die die fehlende Unterstützung bei diversen Events kritisierte; der aktuelle Fachgruppenobmann Stephan Gus-tav Götz kontert darauf.
Kronkret: Auf Kinz' Initiative habe man wichtige Branchenevents auf die Tagesordnung der ersten Fachgruppenausschuss-Sitzung der Wirtschaftskammer Wien gesetzt und den Antrag auf finanzielle Unterstützung vonseiten der Fachgruppe Werbung & Marktkommunikation gestellt.
„Wir sehen es als eine Verpflichtung, dass die Fachgruppe wichtige Branchenevents, die die Digitalisierung und Businesschancen für unsere Unternehmen in der Branche fördern, unterstützt. Das wurde von den anderen Fraktionen – Grüne Wirtschaft, SWV, Unos – abgelehnt”, zeigt sich Wirtschaftsbund-Obfrau Birgit Kraft-Kinz nach der ersten ordentlichen Fachgruppen-Ausschuss-Sitzung enttäuscht. „Wir sehen uns als aktive Interessensvertreter der mehr als 9.000 Mitgliedsunternehmen. Dazu gehört auch die Förderung und Unterstützung von Veranstaltungs-formaten, die nicht nur inhaltlich für einen Mehrwert sorgen, sondern auch Möglichkeit zum persönlichen Austausch und Netzwerken bieten. Die heutige Entscheidung, hier wichtige Branchenevents für die Mitglieder nicht zu nutzen, ist aus meiner Sicht ein Armutszeugnis.”

„Geht um Art der Vergabe”

Götz kontert: „Natürlich ist es wichtig, Branchenevents zu unterstützen; es geht hier aber um die Art der Vergabe: Bislang wurden Gelder für Events ohne Richtlinien nach Einschätzung der Antragsteller vergeben. Es geht hier aber oft um hohe Beträge; die vom Team Birgit Kraft-Kinz eingebrachten Anträge, die in der Aussendung angesprochen werden, hätten ein Gesamtvolumen von 26.000 Euro gehabt.” Götz appelliert an den Auftrag des Wählers, den er aus der Wahl erkennt: „Die Kammer soll sich ändern, transparenter werden und verantwortungsvoll mit den Pflichtbeiträgen der Mitglieder umgehen. Als Fachgruppe Werbung der WKW werden wir deshalb das Event-Sponsoring neu definieren.”
So werde man einen Kriterien-katalog entwickeln, der die Vergabe von Sponsoring-Geldern objektiviert.

Kriterien werden erstellt

„Es ist für uns eine Pflicht, dass Vergaben wie diese für unsere Mitglieder absolut nachvollziehbar und transparent sind; genauso wichtig ist es, dass die Veranstalter wissen, ob eine Möglichkeit für Sponsoring durch die Fachgruppe besteht.”
Man sei den Mitgliedern verpflichtet, sich objektiv um die Gelder zu kümmern, und natürlich seien nach der Erstellung des Katalogs weitere Sponsoringaktivitäten geplant. Konkrete Pläne werde man im Juni bei der Strategieklausur erarbeiten, so Götz. (red)

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