Gute Geschichten statt Telefonterror
© Milestones in Communication
MARKETING & MEDIA Gianna schöneich 24.03.2017

Gute Geschichten statt Telefonterror

Sie sind „Journalisten­versteher”: Die Geschäftsführer von Milestones in Communication im Interview.

••• Von Gianna Schöneich

Werner Beninger und Hans-Georg Mayer sind Journalistenversteher. Ihre PR-Agentur Milestones in Communication setzt auf gute Geschichten statt Telefonterror. medianet traf die beiden Geschäftsführer zum Interview.

2008 wurde das Unternehmen gegründet – mitten in der Krise. Ironisch, dass man sich von Beginn an intensiv mit Krisenkommunikation auseinandersetzt. „Mitten in der Krise konnte es ja nur bergauf gehen”, erzählt ­Beninger lachend.

Gute Stories

Und es ging und geht bergauf – im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Agentur hat ihren Hauptstandort in Wien in der Alser Straße. Ein Altbau. Nach und nach muss man weitere Stockwerke mieten – der Platz wäre für die mittlerweile 22 Personen sonst zu knapp geworden.
2010 kam Beninger zur Agentur. Er ist kein unbeschriebenes Blatt: Ressortleiter bei den Salzburger Nachrichten, leitender Redakteur bei News, Chefreporter der Tageszeitungen Die Presse und Oberösterreichische Nachrichten. Er weiß aus Erfahrung, was Journalisten möchten: Gute Stories.
Bis 2013 beschäftigte sich Hans-Georg Mayer mit der Wirtschaft. In der Kapsch AG war er als Head of Product PR für die PR-Kommunikation der Produkte und Lösungen der drei Kapsch Schlüsselgesellschaften (Kapsch BusinessCom, Kapsch CarrierCom, Kapsch TrafficCom) tätig und kennt somit die Unternehmensseite.
„Für jeden Klienten ist sein Thema das einzig weltumspannende. Oft müssen wir aber erklären, dass die Geschichte für Journalisten so nicht relevant ist”, erklärt Beninger „Wir schauen uns die Geschichten unserer Kunden genau an. Dann schauen wir, für welches Medium, für welchen Journalisten könnte das eine Story sein.”
Milestones in Communication kümmert sich für jeden Journalisten um eine individuelle Geschichte. Jedem das Gleiche anzubieten, kommt für sie nicht infrage.
„Bei uns gibt es kein wahl­loses Anrufen bei Journalisten”, ergänzt Mayer und Beninger: „Es ist eine Gratwanderung – der Kunde will ein Ergebnis sehen. Auf der anderen Seite sind unsere Kunden nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Journalisten – man muss deren Arbeit verstehen.”

Echo seitens Journalisten

Die Geschäftsführer erzählen von einem guten Echo seitens der Journalisten. Zwar sei ihre Vorgehensweise sehr viel aufwendiger, allerdings würden so gute Stories entstehen.

Milestones in Communication setzte von Beginn an auf Social Media. Nahezu alle Bereiche der Kommunikation kann man ­InHouse betreuen.
Ein Kerngeschäft der Agentur ist die Krisenkommunikation. In diesem Bereich würde Milestones in Communication auch aktiv gesucht werden. Es handle sich hierbei um ein gutes Empfehlungsmanagement seitens ihrer Kunden, erklären die Geschäftsführer.
„Kommt ein Unternehmen zu uns, dann sagen wir immer, hier müssen Sie jetzt die Beichte ablegen”, so Beninger. Es ist die Ehrlichkeit, mit welcher der ehemalige Journalist spricht. Ohne Ausschmückungen spricht er von seinem Geschäft. Dabei sieht sich Milestones in Communication nicht als „Retter der Unternehmen”: „Wenn im Wirtschaftlichen etwas falsch läuft, dann wird es schwer, das Unternehmen zu retten. Wir sind die Anwälte des Unternehmens gegenüber den Medien. Oft geht es auch um die Reputation des Managements – hier braucht es eine gute Kommunikation, und diese können wir bringen”, so Mayer.
Auf die Frage, welche Krise sie momentan gern betreuen würden, erklären beide einstimmig – den Flughafen Wien. Das Thema rund um die dritte Startbahn würde sie reizen.
In Tirol hat die Agentur einen weiteren Standort eröffnet. Die Kunden würden die regionale Verbundenheit brauchen und schätzen. Im Ausland hingegen wollen sie nichts „angreifen”. Auf die Frage, warum? erklärt Beninger: „Weil wir es nicht können. Wir sind für Österreich die richtigen Ansprechpartner. Alles über den Landesgrenzen geben wir an unsere Partner weiter. Eine Pressemitteilung aus Deutschland kommt in ­Österreich meist gar nicht an – wie auch umgekehrt. Auf diese Gegebenheit reagieren wir.”

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