Gute Vorsätze, der Weg zur Hölle u.v.m. …
MARKETING & MEDIA 18.12.2015

Gute Vorsätze, der Weg zur Hölle u.v.m. …

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Wir wagen trotzdem in der letzten Ausgabe eine Rück- & eine Vorschau auf 2016.

Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli


AUSBLICK. Bekanntlich ist, wie ein schon sehr alter Spruch sagt, der Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert. Trotzdem können wir nicht anders und nehmen uns auch für das kommende Jahr Neues vor, das wir besser, anders oder neu machen wollen.

Davor wollen wir aber versuchen, einen kurzen Blick auf das ablaufende Jahr 2015 der Medien, das nicht nur für die Medienbranche insgesamt, sondern auch für unser Medium die eine oder andere Veränderung mit sich brachte, zu werfen.
Die wesentliche Neuerung, die heuer aus unserem Hause kam, war die Umstellung der ­medianet-Erscheinungsweise: Von zweimal wöchentlich – Dienstag und Freitag – als Printmedium und ebenfalls zweimal die Woche als ePaper – Mittwoch und Donnerstag – erscheint ­medianet seit unserer Sommerpause nunmehr als ­Wochenzeitung. Mit einigen Umstellungen in der Erscheinungsweise der sog. Freitagsbücher und einer Erweiterung des Umfangs in den Ressorts „retail” und „Marketing & Media”.
Auch das Erscheinungsbild unserer Zeitung hat sich verändert: Großzügigere Layouts, längere Stories, größere Bilder und noch mehr Geschichten und Hintergründe aus der Branche im gedruckten Medium und dazu die schnelle, kurze Info auf unserer Website.

Willkommen im Lese-Wochenende

All das ist unter anderem auch dem veränderten Leseverhalten unserer breitgefächerten Zielgruppe geschultet – die kurze, knackige Info online und mobil unter der Woche und die ausführliche Berichterstattung und Analyse für das Wochenende.

Mit der neuen Erscheinungsweise der medianet reihen wir uns hier seit dem Sommer in eine Entwicklung ein, die einige Medien bereits umgesetzt und andere aber sicherlich noch vor sich haben werden.
Und sonst? Dass Print lebt, beweisen nicht nur regelmäßig die ÖAK-Zahlen, sondern auch die eine oder andere Neugründung der letzten Jahre.
Erfreuliches, aktuelles Beispiel: das neue, wenn auch von den Machern als einmalige Aktion definierte Club-Magazin der nzz.at.
Wer nur einen schnellen Blick auf das Vorhaben wirft, könnte meinen, es entbehre nicht einer gewissen Ironie, dass gerade die nzz.at-Macher ein Printprodukt auf den Markt bringen.
Und auch für jene, die das Buch „Die Zeitung – ein Nachruf” von Michael Fleischhacker gelesen hat, ist das angekündigte Magazin zumindest ein kleiner Widerspruch. Denn: Fleischhacker hat nichts anders gesagt, als dass jene (Tages)Zeitungen, die sklavisch am Trägermedium ­Papier festhalten, keine Zukunft haben.
Und da muss man Fleischhacker Recht geben: Seine These stimmt, dass das gedruckt Medium (er sprach hier von der Tageszeitung) nicht mehr den Anspruch erheben kann, die Universal­bedürfnisse des Lesers zu befriedigen.
Das stimmt dann durchaus wieder, und da macht ein gedrucktes Qualitätsprodukt, dieses mal halt als Begleitmedium zu einem Online-Produkt, durchaus wieder Sinn.
Denn am Ende kommt es, und das ist das Beruhigende, nicht auf das Trägermedium an, sonder auf die Qualität des Inhalts.

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