Kongress "The Power of Transformation"
© Josef Krpelan
Im Zentrum standen Betriebsübergaben in Familienunternehmen und der Faktor Familienfreundlichkeit.
MARKETING & MEDIA Redaktion 17.10.2017

Kongress "The Power of Transformation"

Die Familie im Fokus der Transformation; Ministerin Sophie Karmasin: "Familienfreundlichkeit als Wirtschaftsfaktor begreifen".

WIEN. Gemeinsam mit der Initiative "Unternehmen für Familien" und dem "Netzwerk Familienunternehmen" lud das Bundesministerium für Familien und Jugend zum Kongress "The Power of Transformation" ins Tech Gate Vienna. Im Zentrum standen Betriebsübergaben in Familienunternehmen und die Transformation von Familienfreundlichkeit vom "Soft Factor"  zum „Hard Factor" für Unternehmen. Bundesministerin Sophie Karmasin und der Mitbegründer des "Netzwerk Familienunternehmen", Wirtschaftskammer Steiermark-Präsident Josef Herk, begrüßten nationale und internationale Experten sowie rund 100 Interessierte zu einem intensiven Kongresstag, "nach dem wir uns nicht nur gescheiter fühlen sollen, sondern es auch wirklich sind", so Karmasin.
 
Keynotes von Thomas Markus Zellweger von der Universität St. Gallen und Ina Wietheger von Roland Berger sowie die Erfahrungsberichte von Best Practice-Unternehmen lieferten Material für angeregte Diskussionen, die im zweiten Teil des Kongresses in den drei Workshops "Creative Design Thinking", "Verhaltensökonomie" und "Innovatives Netzwerken mit Lego Serious Play" vertieft wurden. Den Abschluss eines interessanten und intensiven Kongresstages bildete eine Weinverkostung des Weinguts Thaller, eines Familienunternehmens.
 
Erfolgsgeheimnis Familienfreundlichkeit
"Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird für die Menschen in Österreich eine immer wichtigere Frage - vor allem auch, wenn es um die Jobwahl geht. Immer mehr Unternehmen passen sich dieser Entwicklung an und setzen auf eine familienfreundliche Personalpolitik; davon profitieren beide Seiten", betonteSophie Karmasin bei der Eröffnung des Kongresses. Im Bereich der Familienfreundlichkeit nehmen in Österreich Familienunternehmen eine Vorbildfunktion ein. "Familienunternehmen sind der Schatz der österreichischen Wirtschaft und das Rückgrat unserer Gesellschaft. Die Familie ist tief in ihrer Unternehmens-DNS verankert. Die Transformation ist ihr ständiger Begleiter - sei es durch den Technologiewandel oder den Generationenwechsel."
Bis 2023 stehen mehr als 45.000 kleine und mittlere Betriebe (also rund 27% aller KMU) in Österreich vor einer Übergabe. Josef Herk sieht daher die Nachfolge-Frage in Familienunternehmen als "Bottleneck für die Zukunft der Wirtschaft in Österreich". "Familienunternehmen geben 1,7 Mio. Menschen in Österreich Arbeit und sind der zentrale Wirtschaftsfaktor für die Regionen. Gelungene Übergaben sind essenziell für den Fortbestand von Familienunternehmen und damit für den Erhalt von Arbeitsplätzen", so Herk.
 
Internationale Experten
Die Herausforderungen und Chancen von Unternehmensübergaben in Familienbetrieben standen auch im Zentrum der Keynote von Markus Zellweger. "Die Nachfolge-Frage ist komplex und sollte nicht überstürzt werden. Es lohnt sich, die Übergabe längerfristig zu planen", so Zellweger. Die zweite Keynote stellte die Familienfreundlichkeit in den Fokus. Ina Wietheger präsentierte eine aktuelle Roland Berger-Studie aus Deutschland, welcher zufolge im immer härter werdenden Wettbewerb um die "besten Köpfe" für Unternehmen Familienfreundlichkeit nicht länger als „Soft Factor" und „Goodwill" verstanden werden kann. "Familienfreundlichkeit ist zu einer Notwendigkeit und einem nachweisbaren Hard Factor geworden", betonte Wietheger.
 
Spannende Einblicke - Best Practice der Transformation
Wie Transformation im Unternehmen in der Praxis funktionieren kann, wurde anhand von fünf Best Practice-Unternehmen aufgezeigt. Drei Familienunternehmer - Wolfgang Sief (SIKO GmbH), Harald Ultsch (Harry's Home Hotels) und Ludwig Richard (Dr. Richard) - erzählten von den Herausforderungen und Chancen des Generationenwechsels in ihren Unternehmen. Gertrude Suschko, Geschäftsführerin der Maresi Austria GmbH, und Martin Efferdinger, Leiter des Personalmanagements im ÖAMTC, präsentierten stellvertretend für die über 420 Partner des Netzwerks "Unternehmen für Familien" die Vorteile familienfreundlicher Maßnahmen im eigenen Unternehmen. (red)

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