Neues Direktorium steht
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Wrabetz III v.l.: Finanzdirektor Andreas Nadler, Programmdirektorin Kathrin Zechner, ORF-Chef Alexander Wrabetz, Radiodirektorin Monika Eigens­perger und der Techn. Direktor Michael Götzhaber gestern im Rahmen der Sitzung des ORF-Stiftungrats.
MARKETING & MEDIA Redaktion 16.09.2016

Neues Direktorium steht

ORF: Zechner ist Programmdirektorin, Eigensperger Radiodirektorin, Götzhaber Technischer Direktor und Nadler Kaufmännischer Direktor.

WIEN. Es ging letztlich schneller als erwartet: Der ORF-Stiftungsrat hat am Donnerstag auf Vorschlag von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz das neue ORF-Direktorium mit breiter Mehrheit bestellt: Die bisherige Fernsehdirektorin Kathrin Zechner ist ab 2017 Programmdirektorin, FM4-Chefin Monika Eigensperger übernimmt die Radiodirektion, Michael Götz­haber bleibt Technischer Direktor, und Andreas Nadler, Leiter der ORF-Finanzwirtschaft, wird Finanzdirektor.

Große Mehrheit für die Neuen

Das neue Team von Wrabetz bekam am Donnerstag bei der Bestellung eine breitere Mehrheit als Wrabetz selbst bei seiner Wahl zum Generaldirektor. Er war im August mit 18 Stimmen wiedergewählt worden. Am Donnerstag stimmten 23 der 35 Stiftungsräte für sein Direktorenteam: 13 Vertreter des „SPÖ-Freundeskreises”, zwei unabhängige links stehende Betriebsräte sowie der Kärntner Stiftungsrat Siggi Neuschitzer, der Grüne Wilfried Embacher und Neos-Stiftungsrat Hans Peter Haselsteiner. Dazu kamen die Stimmen der unabhängigen Betriebsrätin Gudrun Stindl, des unabhängigen Regierungs-Stiftungsrats Franz Küberl, der beiden bürgerlichen Landesstiftungsräte Josef Resch (Tirol) und Alfred Geismayr (Vorarlberg) sowie jene von FPÖ-Stiftungsrat Norbert Steger.

Die ÖVP-nahen Stiftungs­räte Franz Medwenitsch (er sitzt auf einem Regierungsmandat im obersten ORF-Gremium) und Matthias Limbeck (Salzburg) enthielten sich des Votums. Die zehn Gegenstimmen kamen von neun ÖVP-nahen Stiftungsräten um „Freundeskreis”-Leiter Thomas Zach sowie vom Team Stronach-Vertreter Günter Leitold.

Einigung SPÖ/ÖVP geplatzt

Der Bestellung der Direktoren und Landesdirektoren ging ein zähes Ringen zwischen SPÖ und ÖVP voraus. Die ÖVP forderte dem Vernehmen nach zwei Direktoren-Posten sowie die Kompetenzen für Personal und Recht. Im Gegenzug standen ein konstruktiverer Kurs in den ORF-Gremien und die Zustimmung zur Erhöhung der Rundfunkgebühren im Raum. Die SPÖ lehnte die Forderungen ab, die ÖVP ließ nicht nach, die Einigung platzte.

Statt des ÖVP-Wunschkandidaten Roland Weissmann war über Nacht Andreas Nadler aus dem Hut gezaubert worden. Nadler war in der Vergangenheit Büroleiter des früheren bürgerlichen Finanzdirektors Peter Radel sowie von Wrabetz während dessen Zeit als Kaufmännischer Direktor. Seit 2003 ist Nadler Leiter der ORF-Finanzwirtschaft.
Bei der Bestellung der Landesdirektoren gab es keine weiteren Überraschungen mehr. Das von Wrabetz vorgeschlagene Landesdirektoren-Team erhielt eine noch deutlichere Mehrheit: 30 der Räte stimmten zu..

Die Landesdirektoren

Für Vorarlberg wurde Markus Klement wiederbestellt, in Tirol Helmut Krieghofer verlängert. In Salzburg wird der noch unter der früheren SPÖ-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller bestellte Roland Brunhofer auf Wunsch von ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer durch ORF III-Chefredakteur Christoph ­Takacs ersetzt.

In Oberösterreich geht Landesdirektor Kurt Rammerstorfer in die Verlängerung, Gleiches gilt für die Direktorenverträge von Gerhard Draxler in der Steiermark, Karin Bernhard in Kärnten, Norbert Gollinger in Niederösterreich und Brigitte Wolf in Wien. Im Burgenland wird Landesdirektor Karlheinz Papst auf Wunsch der Landes-SPÖ von Werner ­Herics abgelöst. (APA/sb)

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