Polnische Journalistin Ewa Siedlecka erhält "Press Freedom Award 2016"
www.reporterohnegrenzen.at
MARKETING & MEDIA Redaktion 08.02.2017

Polnische Journalistin Ewa Siedlecka erhält "Press Freedom Award 2016"

Reporter ohne Grenzen verleiht Preis für ihre Artikel über die Gefahren für den Rechtsstaat.

WIEN. Die polnische Journalistin Ewa Siedlecka erhält den Press Freedom Award 2016, der von Reporter ohne Grenzen Österreich (RoG/RSF) vergeben wird. Mit ihren Artikeln über den polnischen Verfassungsgerichtshof habe sie "die Öffentlichkeit frühzeitig auf die Gefahren aufmerksam gemacht, die dem Rechtsstaat durch parteipolitische Eingriffe drohen können", würdigte sie eine RoG-Aussendung vom Mittwoch.

Die langjährige Mitarbeiterin der linksliberalen Zeitung "Gazeta Wyborcza" wird konkret für ihren Artikel "Jetzt haben wir Budapest in Warschau" ausgezeichnet, in dem sie "die über ein einzelnes EU-Land hinausreichende Sorge um den Rechtsstaat" ausdrückt, wie es in der Aussendung weiter heißt. Die studierte Psychologin setzt sich seit Jahren journalistisch mit Menschenrechtsthemen wie der Situation im Strafvollzug oder der Lage von religiösen und sexuellen Minderheiten auseinander. Der mit 6.000 € dotierte Preis wird am Dienstag, 14. Februar, im Presseclub Concordia in Wien verliehen.

Polen ist nach Angaben von Reporter ohne Grenzen auf der jährlichen Rangliste der Pressefreiheit im Jahr 2016 um 29 (!) Plätze auf Rang 47 gefallen. Die Journalistenorganisation kritisiert die "Missachtung der Pressefreiheit durch führende Politiker in Warschau", seit die nationalkonservative Partei PiS im Land regiert, die bei den Wahlen im Oktober 2015 die absolute Mehrheit erhielt.

"Wir verzeichnen zielgerichtete Bestrebungen der neuen Regierung, den Pluralismus der Medien in Polen zu zerstören und die Propaganda zu fördern", hatte RoG Österreich-Präsidentin Rubina Möhring bei der Ausschreibung des Preises mitgeteilt. Der Press Freedom Award sei 2016 deshalb für Polen ausgeschrieben worden, um "ein Zeichen für kritische und investigative Berichterstattung" zu setzen. (APA)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL