Schon wieder eine neue Generation?
© Markus Gmeiner
Martin Dechant ist bereits seit 2001 im ikp-Team. Er absolvierte berufsbegleitend in Heidelberg den international renommierten Studiengang PR-Dual und übernahm 2005 die ikp-Geschäftsführung in Dornbirn. Seit Anfang 2009 ist er geschäftsführender ikp-Gesellschafter in Vorarlberg.
MARKETING & MEDIA Martin Dechant 30.06.2017

Schon wieder eine neue Generation?

Gastkommentar von Martin Dechant, Geschäftsführer ikp ­Dornbirn, zum Thema Jugendmarketing.

••• Von Martin Dechant

DORNBIRN. Obwohl vor Kurzem noch die Generation Y in aller Munde war, geht es jetzt schon weiter im Alphabet: Generation Z ist nach 1995 geboren, studiert gerade oder macht schon die ersten Schritte am Arbeitsmarkt.

Im Vergleich zu den Millennials – Generation Y gilt als meist erforschte Generation überhaupt – gibt es noch relativ wenige Erkenntnisse zur Generation Z, und die Forschung beginnt gerade erst, die unter 20-Jährigen zu verstehen.
Sicher ist: In wenigen Jahren stellen Arbeitskräfte der neuen Generation Unternehmen vor Herausforderungen. Obwohl sie nur wenige Jahre später geboren sind, unterscheidet sich die Generation Z von den Ypsilonern. Nicht nur mit dem Internet aufgewachsen, sondern schon damit geboren und mit Smartphones regelrecht „verwachsen”, ist Generation Z vor allem eines: immer online.

Schnell, einfach, digital

Die digitalen Medien sind für die Generation Z nicht mehr nur Unterhaltung oder Arbeitsraum, sondern vielmehr eine Lebenswelt. Soziale Interaktion – Beziehungen, Freundschaften, Netzwerken – findet online statt, genauso wie Information und Bildung.

Laut Sparks & Honey, einem New Yorker Think Tank, will Gen Z schnelle und einfache Antworten auf all ihre Fragen und ständiges Feedback ohne Wartezeiten. Idealerweise erfolgt ­Information häufig, schnell und in kleineren, einfachen Häppchen.

Neue Medien

Die Millennials – auch als Generation Y bekannt – kommunizieren vor allem mit Text. Für Generation Z gilt aber: Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte. „Egal ob kurze Videos, Fotos oder Emojis, wer mit den heute unter 20-Jährigen kommunizieren will, muss mit Bildsprache arbeiten”, weiß Martin Dechant und ergänzt: „Im Vergleich zur Generation Y verwenden die Z-ler deshalb auch andere, digitale Medien: Statt SMS und dem Windows Live Messenger sind jetzt WhatsApp und Snapchat die Kommunikationsmittel Nummer 1.” Auch in puncto Unterhaltung gibt es andere Muster: Generation Z greift auf Streaming-Dienste wie Netflix oder Spotify statt auf CDs und DVDs zurück.

Work-Life-Balance

In Zeiten der Wirtschaftskrise aufgewachsen und als Zeugen des wirtschaftlichen Versagens der optimistischen Millennials sind die heute unter 20-Jährigen eher Realisten und haben gelernt, dass traditionelle und genormte Entscheidungen nicht automatisch den Erfolg garantieren und dass es Wichtigeres als die Karriere gibt.

Obwohl Generation Z ständig online und damit eigentlich auch ständig erreichbar ist, werden geregelte Arbeitszeiten immer wichtiger. Durch die Digitalisierung der Arbeitswelt ist es theoretisch möglich, ständig und von überall zu arbeiten – doch genau das will die neue Generation der Arbeitnehmer/innen nicht. „Z-ler wollen ihre Arbeit deutlich vom Privatleben trennen und scheuen sich davor, Führung und Verantwortung zu übernehmen.”

Stichwort CSR

Für die Generation Y stand noch das Hier und Jetzt im Fokus, Z-ler denken aber eher an die Zukunft. Eine Studie von JWT Intelligence, einer New Yorker Netzwerk-Agentur, zeigt außerdem: Generation Z sorgt sich um die Umwelt und legt Wert auf Nachhaltigkeit und Fairness. Recycling, Upcycling, Fair Trade, Klima- und Tierschutz spielen eine wichtige Rolle. Unternehmen, die in Zukunft am Arbeitsmarkt attraktiv sein wollen, müssen demnach soziale Verantwortung übernehmen und zeigen, dass sie die Werte der neuen Generation teilen.

Besondere Bedürfnisse

Soziale Netzwerke haben für die Generation Z einen hohen Stellenwert. Christian Scholz schreibt in seinem Buch „Generation Z – wie sie tickt, was sie verändert und warum sie uns alle ansteckt”, dass die Like-Mentalität bei Facebook, Instagram und Co. dazu führt, dass die Generation Z ständig gelobt werden will und Anerkennung sucht – auch bei Freunden, ­Eltern und im Berufsleben. Außerdem erwartet die neue Generation von Arbeitgebern, dass diese sich um Lebensqualität und Gesundheit der Angestellten bemühen, beispielsweise durch Anti-Stress-Kurse.

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