„Uns als Create hört die Welt zu”
© Create.21st century
MARKETING & MEDIA Gianna schöneich 14.04.2017

„Uns als Create hört die Welt zu”

Im Interview mit Geschäftsführer Christoph Schmidt-Mårtensson über „Deutschlands coolste E-Learning Agentur aus Österreich”.

••• Von Gianna Schöneich

Schon in den 70er-Jahren gab es erste Formen des E-Learnings. In den laufenden Jahren bestimmte das Motto „Wir machen es, weil es technisch möglich ist” die Branche. Wirklich gewinnbringend war das damalige E-Learning allerdings nicht, erklärt Christoph Schmidt-Mårtensson, Geschäftsführer von Create.21st Century, im Interview mit ­medianet. Im Jahr 2005 wurde Podcast im Vereinigten Königreich zum Wort des Jahres gewählt. Schon damals waren ­Podcasts keine neue Technologie. User griffen auf einen Web-Feed (meist RSS) zurück und konnten so Audiodateien auf ihren MP3-Playern abspielen. Eine Studie konnte damals zeigen: Schon 2005 wurden Podcasts von 29% der User zur Weiterbildung genutzt, 2006 waren es bereits 46%.

„Da hat die Welt auf einmal aufgeschaut: Die da draußen nutzen digitale Medien, um zu lernen? Dabei wollte man E-Learning gerade eigentlich begraben”, so Schmidt-Mårtensson.
Zusammen mit Ricardo Bayer gründete er die Agentur Create. In das Thema „Digitales Lernen” sei man hineingeschlittert: „Wir haben nach ein paar Monaten gemerkt, da haben wir Talent, das können wir gut.”
Wie gut Create ist, beweisen auch zahlreiche Awards. Seit 2007 ist die Agentur mehrfacher Preisträger des deutschen E-Learning Award. Seit 2014 mit dem Comenius Siegel ausgezeichnet, 2016 erhält man die Gold-Auszeichnung beim German Brand Award. Mittlerweile zählt man knapp 50 Mitarbeiter und ist physisch an fünf Standorten, neben Österreich in Deutschland und der Schweiz, zu Hause. Im Jahr 2013 schaltet man am Wiener Flughafen Werbung: „Deutschlands coolste ­E-Learning-Agentur kommt aus ­Österreich”. Etwas mehr als die Hälfte des Umsatzes generiert Create außerhalb von Österreich; sie zählt zu den größten Agenturen im E-Learning-Bereich in Deutschland und Österreich.
So setzen deutsche Unternehmen wie Porsche, Audi oder die Deutsche Bahn auf Create.

Schneller und effektiver

Doch was hat sich im Vergleich zu 2005 geändert, weshalb braucht es überhaupt E-Learning? „Die erste Generation des E-Learning hatte das Ziel, billig zu sein. Es ging nicht um ‚besser'. Es kostet viel Geld, einen Trainer für 1.000 Personen zur Verfügung zu stellen. E-Learning war somit eine billige Alternative. Von Unternehmensseite her bewegt nicht mehr das Thema ‚billiger', sondern ‚schneller und effektiver'. Im Lernen kann das auch ‚individueller' heißen.”

Das cBook ist das Aushängeschild der Agentur. Kunden wie Audi nutzen das Multimedia-Trägermedium für Blended-Learning-Lehrgänge. „Es ist eine Art Plattform, mit der man seine persönlichen Lernerfolge mit den Lerninhalten des E-Learnings kombiniert, die man vom Unternehmen zur Verfügung gestellt bekommt.”
Ein E-Learning-Inhalt ist beispielsweise Mr. Fish – mit ihm kann Verhalten und Kommunikation, wie zum Beispiel Gesprächsführung oder Zuhören, gelernt und gleichzeitig Fehlverhalten aufgezeigt werden.
Dabei findet das Lernen nicht nur virtuell statt: Blended Learning bedeutet die Verbindung von verschiedenen Lerntools. „Zum einen E-Learning, virtuelle Klassenzimmersessions und letztlich aber auch das Präsenztraining; Training, das im realen Raum stattfindet”, erklärt Schmidt-Mårtensson.
So ist im Blended Learning der Mensch, ein Trainer, nicht mehr wegzudenken. Der Lernbereich wäre schon komplett digi­talisiert, so Schmidt-Mårtensson. Trainer würden auf die Produkte von Create zurückgreifen und sie in ihre Trainings einbauen.

Virtual Reality

Create bietet Komplettlösungen – Neben Produkten wie dem cBook bietet man auch Lösungen von Recruiting, Onboarding bis hin zu Führungskräfteentwicklung in Kombination mit Präsenztrainings und Events. „Auf Messen sieht man natürlich schon die VR-Brillen. Bei Events könnte beispielsweise eine Station diese Brillen inkludieren. Auch wir beschäftigen uns ­immer intensiver mit diesem Thema.”

Die Produkte und Dienstleistungen von Create sind auf Mitarbeiter von Unternehmen zugeschnitten – also erwachsene Menschen. Auf die Frage nach Aufträgen für das Schulsystem antwortet Schmidt-Mårtensson, man würde sie nicht engagieren: „Außerdem bin ich gegen digitale Medien in der Volksschule, was man von mir wohl nicht denken würde. In höheren Schulen wäre E-Learning aber natürlich sinnvoll.”

Die Frage nach dem „Besser”

Bei Create arbeiten Menschen etwa mit einem lernpsychologischen oder verhaltens­psychologischen Hintergrund. Schmidt-Mårtensson erzählt stolz, dass Mitarbeiter sogar von München nach Wien ziehen, um in seiner Agentur zu arbeiten.

Internationale Forschungsprojekte zum Thema E-Learning beziehen sich ebenfalls auf Create und auf deren Expertise; die Agentur gibt hier den Ton an.
„Das neue E-Learning sagt, wir machen das, weil es bei der Zielgruppe funktioniert. Heute ist die Frage nach dem ‚Besser' da, und uns als Create hört die Welt zu.”

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