Verkaufsgerüchte
© Andreas Tischler
Für den ersten österreichischen, nationalen TV-Sender ATV könnte es einen Käufer geben. Im Bild der derzeitige Eigentümer Herbert Kloiber.
MARKETING & MEDIA Redaktion 27.01.2017

Verkaufsgerüchte

In den letzten Tagen verdichten sich Medienmeldungen um einen ATV-Verkauf an die ProSieben-Gruppe.

WIEN. Um den zum Verkauf stehenden Privatsender ATV gibt es erneut Gerüchte, wonach die deutsche ProSiebenSat.1-Gruppe, zu der auch der österreichische Sender Puls 4 gehört, interessiert sein soll. Laut diversen Medienberichten soll der Kauf bis 31. Jänner unter Dach und Fach sein. Die Übernahme müsste bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) angemeldet werden, dort gibt es aber noch keinen Prüfantrag.

Ob im Vorfeld bereits sogenannte Pränotifikationsgespräche stattfinden, wird von der BWB weder bestätigt noch dementiert, wie es am Montag auf APA-Anfrage hieß.

Übernahme mit Auflagen?

Kartellrechtsexperten rechnen für den Fall, dass die ProSiebenSat.1-Gruppe ATV übernimmt, mit Auflagen.

Zu den Gerüchten und Medienberichten, auch im Standard, wollten sich weder ATV, dessen Eigentümer, die Tele München Gruppe (TMG), noch Puls 4 äußern. TMG-Eigentümer Herbert Kloiber hatte im Vorjahr angekündigt, ATV bis Ende 2017 verkaufen zu wollen.
Mittlerweile gibt es auch die ersten Wortmeldungen aus der Politik: Medienminister Thomas Drozda (SPÖ) hat am Dienstag betont, dass eine solche Fusion von der Medienbehörde und der Kartellbehörde zu prüfen sei und „zweifellos unter gewissen Auflagen” bewilligt werden ­könne.
Seines Wissens gebe es Gespräche mit der Medienbehörde und auch mit der Kartellbehörde, die „in der Finalisierung” seien – auf Basis dessen werde es eine Entscheidung geben, so Drozda. Dass die Medienvielfalt etwas ganz Entscheidendes sei, sei keine Frage; andererseits gehe es darum, dass ein „wichtiger Sender” weiter aufrecht ­erhalten werden könne.

Schon länger angekündigt

Tele München Gruppe-Eigentümer Herbert Kloiber hatte im Vorjahr angekündigt, ATV bis Ende 2017 verkaufen zu wollen. Der Deal mit der ProSiebenSat.1-Gruppe könnte laut Medienberichten bis 31. Jänner unter Dach und Fach sein. (APA/red)

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