Zeughaus: mit Puppen zu Gold
© Zeughaus/Lukas Hämmerle
Die Zeughaus-Idee mit den Puppen überzeugte beim European Design Award.
MARKETING & MEDIA caroline wirth 02.06.2015

Zeughaus: mit Puppen zu Gold

European Design Award Vorarlberger Agentur holt sich die internationale Auszeichnung in der Kategorie Printed Self-Promotion

Vorarlberger Agentur Zeughaus überzeugt mit Corporate Design und setzt sich gegen europäische Mitbewerber durch.

Feldkirch/Istanbul. Kommunikation mit Ecken und Kanten, authentisch und ein wenig schräg: Mit Miniaturpuppen des Teams sticht das Corporate Design der Vorarlberger Designagentur Zeughaus aus der Menge heraus. Nachdem das Team den Vorarlberger Werbepreis Adwin mit dem Konzept gewann, holte sich Zeughaus nun die nächste Auszeichnung.

Bei der Verleihung des European Design Awards in Istanbul kürte die Jury vergangenen Samstag das Konzept mit Gold.
Im Gespräch mit medianet erzählen die Geschäftsführer Klaus Österle und Oliver Ruhm den Designprozess und warum Designerin Julia Gridling das Team mit ihrem Einfall überzeugen konnte.

Nieder mit den Eitelkeiten

„Am eigenen Corporate Design feilt man als Kreativagentur besonders lang – schließlich will man wirklich sein Bestes geben”, erklärt Österle. „Vor allem sollte das neue Corporate Design einerseits eindeutig wiedererkennbar und gleichzeitig flexibel sein”, ergänzt Ruhm. „Wir haben nach einem visuellen Anker gesucht, der uns Raum für grafische Abenteuer lässt.”
Julia Gridling ist projektverantwortliche Grafikdesignerin für das neue Erscheinungsbild der Agentur. „Mir war wichtig, dass das Konzept flexibel ist und Spaß macht. Wir wollten kein Standard-Agenturdesign haben”, schildert Gridling. Die Idee mit den Minia-turpuppen kam der Designerin sehr schnell: „Ich kannte die Arbeiten der Künstlerin Danielle Buerli und war von Anfang an begeistert von der Idee einer Kooperation.” Sie zweifelte jedoch an der vergleichsweise teuren Umsetzung der Puppen. „Die Idee war ohne Diskussion sensationell. In einem ersten Brainstorming sprudelten die Ideen, was die Puppen alles erleben könnten. Da gab es kein zurück mehr”, erinnert sich Ruhm.

Dynamische Brand

Die US-Amerikanische Illustratorin Danielle Buerli modellierte, bemalte und bekleidete die Puppen auf Basis von Fotos des Teams. „Mit den Puppen haben wir ganz neue Möglichkeiten”, sagt Österle. So produziert Zeughaus auch Videos und Fotos zu unterschiedlichen Themen mit ihnen. „Das Spiel mit den verschiedenen Techniken ist sehr spannend und funktioniert gut. Es ist definitiv die dynamischste Brand, die wir in der Art jemals gestaltet haben.”
Mit den Real-Life-Avataren könne die Agentur mit wenig Aufwand Situationen aus dem täglichen Leben kommunizieren, ohne das Corporate Design zu verlassen. „Das Schöne ist, dass wir dabei immer als Marke erkennbar bleiben”, sagt Österle. Neben offiziellen Pressefotos und Videos setzt die Agentur dieses auch bei allen Drucksorten um.

Ungewöhnliches Konzept

Die Jury des European Design Awards prämierte das Corporate Design in der Kategorie „Printed Self-Promotion” mit Gold. „Unsere Puppen tanzten ganz einfach aus der Reihe und fielen der Jury auf”, erläutert Gridling.
Oliver Ruhm ergänzt: „Oftmals wird in dieser Kategorie der Eigenwerbung der Formalismus in den Vordergrund gestellt. Agenturen produzieren Bücher mit aufwendigen Veredelungen und hochwertigen Papieren, um einen guten Eindruck auf die Kunden zu machen. Unser Corporate Design funktioniert auch, wenn wir es auf einem Schmierzettel ausdrucken: die Puppen sind überall erkennbar.”
Dass diese nicht nur bei den European Design Awards punkten konnten, erlebt Zeughaus beinahe täglich. „Die Puppen machen neugierig. Vor allem bei Neukunden oder Präsentationen lockern sie die Stimmung auf und sorgen für Neugier”, erzählt Österle. Dass auf der Zeughaus-Webseite nur die Puppen zu sehen sind und keine klassischen Teamfotos, kommt gut an: „Das ist auch ein wenig geheimnisvoll, man ist auf die echten Menschen hinter den Puppen gespannt.” www.zeughaus.com

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL