Ziel: Soziale Absicherung
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Obmann Marco Schreuder ist der neue Obmann der Fachgruppe Werbung Wien. Derzeit ist er für standard.at als Korrespondent beim Eurovision Song Contest in Kiew unterwegs.
MARKETING & MEDIA Dinko Fejzuli 12.05.2017

Ziel: Soziale Absicherung

Datenschutzverordnung bis zeitgemäßer Kollektivvertrag – die Themenpalette für den neuen Obmann der Fachgruppe Werbung Wien ist breit.

••• Von Dinko Fejzuli

KIEW/WIEN. Nach zweieinhalb Jahren in der Wirtschaftskammer Wien übergibt Stephan Götz seine Funktion als Obmann der Fachgruppe Werbung Wien an Marco Schreuder.

Götz zieht zufrieden Bilanz: er erreichte eine zweimalige Grundumlagensenkung sowie die Streichung der Umlage für zusätzliche Gewerbescheine. Auch konnten die bisher 14 Gewerbescheine der FG Werbung auf zwei reduziert werden.
„Außerdem konnten wir die Abschaffung der Vergnügungssteuer durchsetzen und einen neuen, bisher besten Kollektivvertrag verhandeln”, so Götz. Schreuder, der neue Obmann, im Privatberuf Kommunikationsberater, bringt eine langjährige politische Erfahrung und fachliche Kompetenz als Kommunikationsexperte mit. 2002 wurde er Referent für Menschenrechte im Grünen Klub im Wiener Rathaus, im selben Jahr auch Sprecher der Teilorganisation „Die Grünen Andersrum”. 2005 bis 2010 war er Wiener Gemeinderat und 2011 bis 2015 Abgeordneter zum Bundesrat. In dieser Funktion war er Grüner Sprecher des Parlamentsklubs u.a. für Netzpolitik. 2011 machte sich Schreuder als Berater und Projektleiter für Kommunikation selbstständig; er betreute unter anderem von 2014 bis 2015 die Song Contest-Gewinnerin Conchita Wurst als Kommunikationsmanager. medianet traf den neuen Fachgruppenobmann in Kiew, wo er dieser Tage für derstandard.at als Song Contest-Korrespondent unterwegs ist.


medianet:
Herr Schreuder, nach dem Rückzug von Stephan Götz sind Sie nun der neue Obmann. Der Wechsel kam jetzt doch etwas überraschend.
Marco Schreuder: Ja, der Anruf hat mich einen Tag vor meinem Abflug nach Kiew erreicht. Grundsätzlich freue ich mich sehr auf die neue Aufgabe und habe mit dem Koalitionspartner bereits einen ersten Gesprächstermin gleich nach meiner Rückkehr aus Kiew vereinbart.

medianet:
Gesprächsbedarf wird es aber, nach den Querelen der letzten Zeit, auch mit Vertretern der Opposition in der Fachgruppe geben.
Schreuder: Ich hoffe, dass wir die Differenzen, die es derzeit möglicherweise gibt, ausräumen können, denn am Ende geht es immer um unsere Mitglieder und deren Interessen, wie wir alle bestmöglich vertreten wollen.

medianet:
Wie ist die Wahl auf Sie als Nachrücker von Stephan Götz gefallen?
Schreuder: Es stehen ja etliche Verhandlungen an und es gab den ausdrücklichen Wunsch, jemanden mit politischer Erfahrung zu holen, der die Nachfolge von Stefan Götz antreten kann, dem ich an dieser Stelle für seine ausgezeichnete Arbeit und für seinen Einsatz in den letzten zwei Jahren danken möchte. Ich selbst war ja lange im Wiener Gemeinderat, habe Koalitionen verhandelt und war ja auch Mitglied des österreichischen Bundesrats. Auch deshalb freue ich mich auf die neue Herausforderung.

medianet:
Apropos – wo sehen Sie die drängendsten Probleme, denen Sie sich nun widmen werden müssen?
Schreuder: Eines der Haupt­themen ist sicherlich ein für das 21. Jahrhundert zeitgemäßer Kollektivvertrag für die Branche, denn der aktuelle stammt in seinen Grundzügen aus einer Zeit, in der etwa das heute so bestimmende Thema Digitalisierung noch gar keines war. Und das ist nur ein Beispiel. Ich persönlich interessiere mich auch als betroffener Kommunikationsberater für das Thema EPU. Hier gibt es auch viele Fragen zu klären; etwa die soziale Absicherung im Krankheitsfall.

medianet:
In Ihrer ersten Aussendung haben Sie auch das Thema EU-Datenschutzverordnung genannt.
Schreuder: Absolut. Da kommt einiges auf die österreichischen Unternehmerinnen und Unternehmer und im Speziellen auf die Vertreter der heimischen Kommunikationsbranche zu.

medianet:
Zum Abschluss eine Frage zur Koalition. Abseits der derzeitigen rot-grünen Variante wären auch andere rein rechnerisch möglich …
Schreuder: Es gibt keinen Grund, über diese Frage nachzudenken. Ich gehe auf jeden Fall davon aus, dass wir in der rot-grünen Koalition weitermachen.

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