Das Wichtigste ist die Gesundheit
PRIMENEWS 30.04.2015

Das Wichtigste ist die Gesundheit


Das Budget, das Sie bei Tabak, Alkohol und sündiger Ernährung einsparen, sollten Sie rechtzeitig für eine nette, private Pflegeklinik auf die Seite legen.

Lebensweisheit Noch liegen sich diverse Interessengruppen beim Thema Rauchverbot in den Haaren, dräut schon das nächste Gesundheitsgebot am Horizont: Diesmal sind es die Konsumenten alkoholischer Getränke, die nicht mehr ungeschoren davonkommen sollen. Das Europaparlament will, war am Montag zu lesen, den Kampf gegen den Alkoholmissbrauch verschärft angehen. Am Montagabend diskutierten die Abgeordneten in Straßburg über eine entsprechend wirksame gemeinsame Strategie. Im Vordergrund stehen einstweilen, auch dies kennen wir aus der Nichtraucher-Kampagne, EU-weite Koordinierungsaktivitäten hinsichtlich der Etiketten, mit der die dem Alkohol-Abusus nicht abgeneigten Europäer unter anderem auf die Gefahren von Alkohol in der Schwangerschaft und am Steuer gewarnt werden sollen.

Die Ergebnisse werden, so der Vergleich mit der Tabakindustrie bestehen bleibt, unsere Weinbauern und Spirituosenproduzenten nicht glücklich machen. Fettlebern, entstellte Unfall-opfer, misshandelte Frauen und untergewichtige Säuglinge auf den Einheitsaufklebern der Welschriesling-Flasche könnten sich durchaus dämpfend auf die Lust aufs spritzige Achterl auswirken. Dazu kommt die allfällige Trennung der Gastro-Locations in Trinker- und Nichttrinkerzonen. Schließlich will auch das Personal – insbesondere im Lichte der Verschärfung des Sexualstrafrechts – vor im Damenspitzerl enthemmten Grapschonkels geschützt werden.
Verschärfend kommt hinzu, dass auf den Etiketten auch Informationen über Inhaltsstoffe und Nährwerte angegeben sein sollen, was letztlich auch der nächsten Initiative, jener gegen die zunehmende Verfettung der Bevölkerung, Vorschub leistet.
Auch die medizinische Forschung ist auf den Zug bereits aufgesprungen: Sicherlich haben Sie mitbekommen, dass das gesunde Achterl Rotwein – die legendären Flavonoide usw. usf. – ein moderner Mythos ist. Auf Nummer sicher geht man nämlich nur mit Traubensaft, und der bringt auch nicht spektakulär viel. Am Ende der regen Missionierungsaktivitäten steht uns eine Lebenserwartung von knapp 120 Jahren ins Haus. Fit wie ein Turnschuh – und die letzten vier Dekaden von Demenz geplagt. Die neuesten Nachrichten aus dem heimischen Altenpflege-bereich – Essenslätzchen, Kasernenhofton und Sedierung für alle – lassen uns frohgemut in die Zukunft blicken.

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