„Krone” sagt Hallo zu Servus
PRIMENEWS Jürgen Hofer 17.04.2015

„Krone” sagt Hallo zu Servus

Partnerschaft Gemeinsames, tägliches TV-Format der Tageszeitung mit dem Fernsehsender geht am 27. April on airNeues Format Die inhaltlichen Eckpfeiler von „Servus Krone”

25-minütiges Magazin wird von ServusTV produziert; dabei greift man auf Geschichten und Netzwerk der Krone-Redaktion zu.

Wien/Salzburg. Am 27. April startet das neue Fernsehformat von Krone und ServusTV (Details zu den Inhalten siehe unten). medianet sprach mit Martin Blank, General Manager von ServusTV, und Gerhard Riedler, Geschäftsführer Mediaprint und Krone Multimedia, über ihre Pläne.medianet: Wie definiert sich das neue TV-Format ‚Servus Krone'? Als Politikmagazin? Als Service-sendung? Martin Blank: Ich glaube, dass diese Begriffe so nicht mehr funktionieren. Es wird Politik stattfinden, wenn sie von nationaler Relevanz ist. Wir machen aber sicherlich kein Landeshauptmann-Fernsehen. Es geht um spannende Geschichten von Politik bis Kultur, Wirtschaft über Sport, Leben bis Heimat – es geht um die inhaltliche Vielfalt, für die wir auch als Sender stehen. medianet: Eben bei diesen Geschichten kommt die Krone ins Spiel, die Kompetenz und Infrastruktur mitbringen soll. Wie wird hier die Verzahnung stattfinden?Gerhard Riedler: Wir bringen das News-Know-how mit, unsere Lokalredaktionen sind in jedem Bundesland an der Quelle der Geschichten. Diese regionale Newskompetenz, kombiniert mit dem TV-Know-how von ServusTV, ist die Synergie der Kooperation. Wir ­stellen Inhalte bereit, ServusTV setzt diese in Beiträge um. Wir lernen von der TV-Kompetenz, und Servus kann österreichweit auf ­regionale Inhalte zugreifen, die sonst in dieser Form keiner bieten kann.medianet: Das heißt Servus schickt ein Kamerateam und geht mit dem Krone-Redakteur zur Geschichte?Riedler: Es gibt in jedem Bundesland eine gemeinsame Redaktion, wo entschieden wird, welche Geschichten auf Sendung gehen – ServusTV schickt dann quasi seine rasenden Reporter los. Blank: Die redaktionelle Hoheit liegt bei ServusTV, unsere Leute bauen die Geschichten. Dafür nutzen wir das sehr breite Gschichten-Wissen und die Vernetzung der Krone-Redaktion. Auch die Produktion läuft über uns: Wir haben fünf Übertragungswagen, mit denen wir innerhalb von ein paar Minuten live on air gehen können. Diese sind über ganz Österreich verteilt, wodurch wir schnell vor Ort sein können und diese nicht nur für Live-Einstiege, sondern auch für Datentransfer von Schnittmaterial oder fertigen Beiträgen nutzen können. Ein örtlicher Schwerpunkt liegt in Wien, von wo aus wir drei Bundesländer bedienen; daher haben wir in St. Marx auch ein Studio und Hauptstadtbüro gebaut, das für ‚Servus Krone' und die Servus Journale arbeitet. Im weiteren Ausbau werden wir kleine Hubs in anderen Bundesländern schaffen. medianet: ServusTV bedient ein doch sehr spezielles Segment, die Krone bringt ein eher populäres Angebot. Wie passt das von der grundsätzlichen Herangehensweise? Oder erhofft man sich durch diese unterschiedlichen Zugänge eine gegenseitige Befruchtung?Blank: Zweiteres. Was wir nutzen, ist die Infrastruktur und das Netzwerk, um so qualitativ hochwertiges Fernsehen zu produzieren. Dass wir das können, haben wir bewiesen; der Anspruch für ‚Servus Krone' ist der selbe wie für alle anderen Servus-Inhalte. Die Spitze des Formats auf der einen Seite und die breite Verwurzelung der Krone hilft uns, um Reichweiten und Relevanz aufzubauen. Das ist das Asset aus der Kooperation.Riedler: Was wir geben, hat Martin gerade angesprochen. Was wir nehmen, ist Bewegtbild-Kompetenz – unsere Redakteure lernen mit, wie man Fernsehen macht – und Bewegtbild-Content. Was Bewegtbild im Internet bewirkt, haben wir in den letzten Jahren gesehen. Teil unser Strategie ist es daher, den Video-Content auf krone.at kontinuierlich auszubauen. Durch die Kooperation mit ServusTV haben wir jetzt die Möglichkeit, neben Sport und Adabei auch hochqualitativen Bewegtbild-Content aus dem Bereich regionale News anzubieten.medianet: Das heißt die Magazinbeiträge werden auf den digitalen Kanälen der Krone gespielt?Riedler: Ja. Innerhalb der kürzlich erfolgten Regionalisierung der Krone-Plattform werden wir thematisch passende Beiträge spielen. medianet: Zeitlich versetzt? Zeitgleich?Blank: Wieso nicht auch schon früher? Wir glauben, dass, wenn wir ‚Servus Krone' auch auf krone.at spielen, der Brand des Magazins insgesamt davon profitiert.

medianet: Was erhofft sich die Krone für ihre Digitalplattformen?Riedler: Ein klares Anwachsen der Relevanz von krone.at. Wir haben im Vorjahr im Digitalsegement enorm aufgeholt und sind mehr und mehr auf der Überholspur. Die neuen regionalen Bewegtbild-Inhalte sind ein weiterer Treiber auf diesem Weg.medianet: Stichwort Reichweite der Krone: So eine Sendung verfolgt ja Ziele. Bei Servus sagt man jedoch oft, dass die Reichweite nicht Ziel Nummer eins sei. Welche Ziele verfolgt man dann? Blank: Die Quote ist nicht das Ziel, die Quote ist das Ergebnis guter Arbeit. Wir wollen Programm machen, von dem wir glauben, dass es Interesse weckt. Im Long Run wird sich die Quote entsprechend entwickeln. Es ist wahnsinnig wichtig, in der Access Prime Time Kontinuität zu bieten, weil Fernsehgewohnheiten in der Zeit nur langsam veränderbar sind. Da darf man sich von volatilen Quoten nicht ins Bockshorn jagen lassen. medianet: Der Vorabend gilt als tendenziell sehr schwierig, wo auch der Mitbewerb probiert, wo es mit dem ORF einen gewichtigen Konkurrenten gibt – wie unterscheidet man sich davon?Blank: Die Access Prime Time ist schwierig, genau so wie die Prime oder der Morgen. Die Access legt die Basis für die Performance der Prime, denn obwohl man um 20:15 Uhr einen turning point hat und jeder neu mischt, ist es wichtig, mit gutem Vorlauf hinzuarbeiten. In der Access mit dem Magazin um 18:30 gehen wir in ein Programm-umfeld, das bisher so nicht bedient wurde. Wir versuchen, etwas anderes zu tun, nicht das von anderen besser zu machen. Das wird uns in der Wahrnehmung klar unterscheiden. Wer sich in Österreich über seine eigenen Landesgrenzen hinaus für relevante österreichische Inhalte interessiert, hatte im TV bis dato keine Heimat. medianet: Man hat aber mit 18:30 Uhr schon bewusst nicht gegen die starken ORF-Bundesländersendungen um 19 Uhr programmiert?Blank: Naja, es käme auch niemand auf die Idee, am Sonntag-abend um 20:15 Uhr einen Krimi zu spielen – gegen den ‚Tatort'. medianet: Was wird es an werblichen Möglichkeiten geben?Blank: Wir werden das Magazin nicht unterbrechen. Gesponserte, verkaufte Beiträge, etc. haben bei uns nichts verloren – grundsätzlich bei Servus nicht. Die Unabhängigkeit und Verlässlichkeit der journalistisch sauberen Arbeit ist wichtig für Wahrnehmung und Image.medianet: Wie sieht die Finanzierung aus? Wer trägt welchen Teil? Wie hoch sind die Investments?Riedler: Das Prinzip ist klar: Das ist eine Sendung von ServusTV, und damit wird diese auch von ServusTV finanziert. Wie viel es kostet, weiß ich nicht … Blank: … ich auch nicht (lacht). Ich weiß es schon, aber darüber sprechen wir nicht.medianet: Die Mär vom Land, in dem Milch und Honig fließen … Blank: … das hab ich so oft gehört … Wir arbeiten genauso unter dem wirtschaftlichen Druck wie jeder andere Sender auch. Von Milch und Honig kann keine Rede sein.medianet: Start ist der 27. April – wie ist die weitere Vorgehensweise, wann wird man evaluieren, erstes Feintuning betreiben?Blank: Jeden Tag. Ich werde am 28. April um 8 Uhr die ersten Ergebnisse vom Start anfordern und um halb 9 mit Gerhard telefonieren. Die wichtigste Frage ist, ob es inhaltlich das ist, was wir wollten. Riedler: Es wird Höhen und Tiefen geben – wichtig sind Kontinuität und Qualität.medianet: Ich schließe daraus, das Agreement zwischen den Partnern besteht längerfristig?Riedler: Wir haben kein Ende definiert. Wir starten mit Vollgas.

Wien/Salzburg. Das neue Format „Servus Krone”, eine Kooperation von Österreichs größter Tageszeitung Krone mit dem Mateschitz-Sender ServusTV, startet am 27. April 2015 und bringt von Montag bis Sonntag, jeweils um 18:30 Uhr, in 25 Minuten Geschichten aus der Region, erläutert General Manager Martin Blank gegenüber medianet.

„Wir wollen den Menschen die Geschichten aus den Regionen erzählen, die nicht nur im Bundesland erzählt werden sollten, sondern für alle Österreicher interessant sind”, so Blank. Dabei werde man keine tagesaktuelles Bundesland-Nachrichtensendung sein; man wolle vielmehr „die Vielfalt, die Schönheit, das Spannende, das Lustige, das Skurrile, auch das Ernste, das Schwierige aus den Bundesländern on air bringen. Wir wollen schöne Geschichten erzählen über Menschen, die Besonderes tun oder können, aber auch Themen aufgreifen, die in einem Bundesland aktuell besonders brisant sind.” Die Moderationspaare Claudia Maxones und Reinhard Jesionek sowie Denise Neher und Philipp McAllister wechseln wöchentlich. Zudem intensiviert man den Nachrichtenanteil. So gibt es künftig neben dem schon bestehenden ServusJournal um 18 Uhr eine weitere Nachrichtensendung, das Servus Journal um 19:20 Uhr. Mehr dazu demnächst in medianet. (hof)

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