Vom Ländle nach Asien
PRIMENEWS 10.04.2015

Vom Ländle nach Asien

Leitbetriebe Asien ist für die österreichische Wirtschaft ein spannender Markt – auch für Vorarlberger Betriebe

Pläne, Aktivitäten und Businesserfolge anhand der Beispiele Wolford, Zumtobel, Schelling und Loacker.

Das Recycling-Unternehmen Loacker (Bild: Firmensitz in Götzis) hat erst kürzlich ein Büro in Singapur eröffnet.

Bregenz/Dornbirn/Schwarzach/Götzis. Der Exportmarkt Asien gewinnt für österreichische Unternehmen zunehmend an Bedeutung: Während die österreichischen Ausfuhren 2014 laut Zahlen von Statistik Austria insgesamt nur einen leichten Anstieg um 1,7% erreichten, verzeichneten allein die Exporte nach China mit einem Gesamtwert von 3,38 Mrd. € ein Plus von 7,8% im Vergleich zum Vorjahr. Auch Vorarlberger Leitbetriebe zeigen vermehrt Interesse an Asien: Der börsenotierte Vorarlberger Strumpfkonzern Wolford etwa hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2014/15 (per Ende Jänner) gut verdient – nicht zuletzt dank neuer Geschäfte in Asien, wo ein Umsatzplus von 13% verzeichnet wurde.

Zumtobel will wachsen

Auch der Leuchtenhersteller Zumtobel will außerhalb Europas in Kernregionen wachsen: „Wir müssen genau schauen, wo passen wir rein”, so Zumtobel-Chef Ulrich Schumacher, jedenfalls müsse man sich auch in Asien positionieren.Einen Millionendeal hat eben Schelling Anlagenbau in China eingefädelt: „So etwas wie der aktuelle Auftrag für die China Zhongwang Holdings Limited ist weltweit noch von niemandem gemacht worden”, wurde Schelling-Geschäftsführer Wolfgang Rohner im WirtschaftsBlatt (Vorarlberg-Ausgabe) zitiert. Der weltweit zweitgrößte Hersteller für Aluminium-Strangpress-produkte hat in Vorarlberg eine Aluminiumplattensäge mit einer Schnittlänge von zwölf Metern bestellt. Das Auftragsvolumen betrage rund sechs Mio. €. Schelling Anlagenbau hat damit zu einem neuen Höhenflug angesetzt. 1996 baute das Unternehmen aus Schwarzach mit mehr als 30 Mio. € Schulden einen der größten Konkurse der Vorarlberger Wirtschaftsgeschichte. Nach mehreren Eigentümerwechseln beschäftigt Schelling heute rund 500 Mitarbeiter an zehn Standorten weltweit. Im Vorjahr stieg der Umsatz um 33% auf 82 Mio. €. Für heuer wird ein Plus von zehn Prozent erwartet.

Loacker goes Singapur

Das Vorarlberger Recycling-Unternehmen Loacker hat am 1. April ein Büro in Singapur eröffnet. Die Loacker Recycling Asia Pte. Ltd werde sich auf den Handel mit sekundären Rohstoffen spezialisieren. Mit diesem Schritt will der Entsorgungsbetrieb die Aktivitäten in Asien „weiter vorantreiben”.Das Geschäft mit sekundären Rohstoffen gewinne weltweit an Bedeutung, vor allem in Asien „boome der Markt”, berichtete der Geschäftsführer der Gruppe, Karl Loacker. Geschäfte mache man dort bereits seit Längerem. Mit einem eigenen Büro will das Unternehmen nun die Kontakte vor Ort weiter ausbauen, persönlich ansprechbar sein und Synergien stärker nützen. Die Loacker Recycling GmbH mit Sitz in Götzis ist nach eigenen Angaben mit rund 800 ­Mitarbeitern in sechs Ländern Europas aktiv. 2013 wurde ein Umsatz von über 667 Mio. € erwirtschaftet. (red/APA)

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