China holt sich Emporis Award
© Thomas Pichereau, Mathias Beinling
Das Gebäudeensemble Wangjing SOHO in Peking setzte sich unter mehr als 300 zur Wahl stehenden Wolkenkratzern durch.
FINANCENET REAL:ESTATE 09.10.2015

China holt sich Emporis Award

Zum ersten Mal wird ein chinesischer Gebäudekomplex mit dem im Jahr 2000 ins Leben gerufenen, renommierten ­Architekturpreis „Emporis Skyscraper Award” ausgezeichnet.

••• Von Fritz Haslinger

HAMBURG/WIEN. Zum ersten Mal gewinnt China den weltweit renommiertesten Architekturpreis „Emporis Skyscraper Award”: Das Gebäudeensemble Wangjing SOHO in Peking wurde von einem internationalen Expertengremium aus über 300 Wolkenkratzern ausgewählt, die über eine Höhe von mindestens 100 Meter verfügen und 2014 fertiggestellt wurden.

Organische Dynamik

Der Gewinner, bestehend aus drei eindrucksvollen Wolkenkratzern mit einer Höhe von jeweils 118 m, 127 m und 200 m, überzeugte die Jury insbesondere durch seine herausragende Energieeffizienz sowie das markante Design, das dem Komplex eine natürliche und organische Dynamik verleiht.

Die weichen und fließenden Formen machen das von Zaha Hadid Architects entworfene Großprojekt zu einem Glanzstück der Pekinger Skyline.

Pflanzen als Temperaturregler

Das zweitplatzierte Projekt Bosco Verticale (Vertikaler Wald) hingegen besticht durch seine einzigartige „Grüne” Architektur, ein Meilenstein im Bereich Nachhaltiges Bauen. Die Fassade und Balkons der zwei von Boeri Studio entworfenen Türme sind mit über 700 Bäumen und 90 verschiedenen Pflanzenarten bewachsen.

Diese verringern die Belastungen durch Smog und Lärm, während sie gleichzeitig die Temperatur im Inneren der 105 m und 78 m hohen Türme regulieren.

Glitzernd wie ein Diamant

Auf den dritten Platz wählte die Jury Tour D2 in Courbevoie. Seine elegante Form wird vor allem durch das externe Stahltragwerk definiert, das den ovalen 171m- Turm in voller Höhe umspannt. Das extravagante Rautendesign verleiht dem Wolkenkratzer sein charakteristisches Aussehen und lässt die Fassade im Sonnenlicht glitzern wie einen Diamanten. Auf dem Dach schließt sich das Stahlnetz über dem sogenannten Cloud Garden, einer 500 m2 großen grünen Oase mitten im Herzen des Business Centers, zu einer imposanten Kuppel zusammen.

Höhenrekorde kein Thema mehr

„Höhenrekorde fallen für die Auswahl der Sieger kaum mehr ins Gewicht”, erklärt Daniel Schuldt, Geschäftsführer der Emporis GmbH.

Anstatt dem Prinzip „Größer, höher, weiter” zu folgen, legt die Jury vielmehr Wert auf andere Qualitäten: Nachhaltigkeit, Effizienz und ein kluges Design spielen eine immer wesentlichere Rolle.

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