Der nächste Porr-Deal
© Porr
Alte Bekannte Die Teams von Porr und Hinteregger kennen einander aus zahlreichen gemeinsamen Projekten, wie z.B. dem Kraftwerk Sohlstufe Lehen, Salzburg.
FINANCENET REAL:ESTATE PAUL CHRISTIAN JEZEK 19.05.2017

Der nächste Porr-Deal

Gefühlt jeden zweiten oder dritten Werktag brilliert die Mannschaft rund um CEO Karl-Heinz Strauss mit einem neuen Schachzug: Porr holt sich jetzt Hinteregger.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN/SALZBURG. Die börse­notierte Porr (16.000 Mitarbeiter, 3,9 Mrd. € Produktionsleistung) baut weiter aus und hat 50% am Salzburger Bauunternehmen G. Hinteregger & Söhne und 49% an deren Linzer Schwesterfirma Dywidag übernommen.

Die Unternehmen passen sehr gut zueinander – vom technischen Know-how über ihre jahrzehntelange Erfahrung in der Realisierung komplexer Bauvorhaben bis hin zum hohen Qualitätsanspruch. Die Salzburger bilden für Porr eine ideale Ergänzung für den Erd-, den Industrie- und den Tunnelbau. Hinteregger & Söhne haben an einem halben Hundert Fluss- und Hochgebirgskraftwerken mitgebaut und zahlreiche Straßen- und Bahntunnels (in Summe fast 500 km) sowie Orts­umfahrungen realisiert.

Nischenplayer wird integriert

„Leistungsportfolio und Firmenkultur von Hinteregger passen perfekt zu uns und würden uns gemeinsam als Full-Service-Provider weiter stärken”, hofft Porr-CEO Karl-Heinz Strauss, der am Ende des Tages die Salzburger zu 100% in „seinen” Konzern integrieren will. Im Gegenzug wird sie die 49% an der Dywidag an die Familie Klaus Hinteregger übertragen. Strauss: „Die Zusammenführung findet auf Augenhöhe statt, Hinteregger wird ein selbstständiger Teil der Porr werden. Unsere Teams kennen einander bereits aus gemeinsamen Projekten und schätzen sich gegenseitig. Natürlich würden wir den gut eingeführten Namen Hinteregger beibehalten, um so die lange Tradition und die bestehenden Kundenbeziehungen nachhaltig zu pflegen.”

Das 1914 gegründete Unterneh-men Hinteregger erzielte 2016 eine Produktionsleistung von rund 220 Mio. € und beschäftigt aktuell rund 850 Mitarbeiter. Für das Geschäftsjahr 2015 wies die Hinteregger-Gruppe ein EGT von –8 Mio. € aus, der Verlust betrug –2,8 Mio. €. Dies war vor allem einem Joint-Venture in der Türkei geschuldet, bei dem der dortige Partner insolvent wurde.
Im Vorjahr soll die Salzburger Baufirma aber wieder positiv gewirtschaftet haben. Porr und Hinteregger haben u.a. bereits beim unterirdischen Bahnhof Stuttgart21 (dem größten Bauprojekt, das heimische Baustellen jemals im Ausland umgesetzt haben) sowie beim Salzburger Wasserkraftwerk Sohlstufe-­Lehen zusammengearbeitet.

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