primerent: auf Immobilien basierendes Vorsorgemodell
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FINANCENET REAL:ESTATE 25.09.2015

primerent: auf Immobilien basierendes Vorsorgemodell

Eine aktuelle Umfrage zeichnet ein düsteres Bild puncto Pensions-Erwartungen. Eigeninitiative, speziell weibliche, tut Not.

WIEN. Die Marktforschungsfirma meinungsraum.at hat im Auftrag der Immobilienrendite AG die Befragung „Zukunftsszenario 2040 – so werden wir leben, arbeiten und wohnen” durchgeführt, an der Österreicherinnen und Österreicher zwischen 18 und 50 Jahren teilnahmen. Die Ergebnisse der Studie wurden im Rahmen eines – gemischt besetzten – Podiums (durchaus kontrovers) diskutiert.

Die Quintessenz seitens der weiblichen Diskutanten: Frauen sind die Verlierer der aktuellen Finanzkrise – und der (antiquierten Familien-)Politik Österreichs. „40% der befragten Frauen gaben an, dass sie Angst haben, in ihrer Pension in Armut zu leben oder zumindest mit massiven Einschränkungen leben zu müssen”, so Evelyn Kaiblinger von meinungsraum.at.
Frauen sehen ihre Zukunft weniger rosig als Männer (66% vs. 55% sind besorgt); 72% glauben nicht an Jobsicherheit, die 40- bis 50-jährigen haben die negativste Einstellung. Die jüngeren Befragten sind stark überzeugt, bis knapp vor der Pension laufend Umschulungen und Zusatzausbildungen machen zu müssen. 78% glauben, dass es ab dem 50. Lebensjahr unmöglich ist, einen neuen Arbeitsplatz zu finden.

Plan B: Reich heiraten

Frauen nennen als durchschnittliches Pensionsantrittsalter 65,2 Jahre, Männer 66,1. Das Vertrauen in eine staatlich garantierte Pension ist tief erschüttert – nur 4% der Befragten zählen auf Vater Staat. 86% glauben, dass sie sich bald mit der Vorsorge auseinandersetzen müssen. Bedenklich ist auch, dass das Vertrauen in die traditionellen Sparformen ungebrochen scheint, obwohl seit Jahren offenbar ist, dass die Renditen dieser Produkte unter der Tiefzinsphase leiden.

Sowohl Frauen als auch Männer (18%) halten reich heiraten als geeigneten Vorsorgeplan. Immerhin 8% glauben, mittels Gewinnspielen den Pensions-Jackpot zu knacken.

Jedes Jahr eine Hypo

„Diese Ergebnisse haben auch mich überrascht”, sagte Mathias Mühlhofer, Vorstand der Immobilienrendite AG. „Eine Pension, wie sie unsere Eltern haben, werden wir und die Generationen danach so nicht mehr erleben. Unser Pensionssystem ist nicht mehr finanzierbar, es kostet uns jedes Jahr eine Hypo”, so Gerald Loacker, Nationalratsabgeordneter der Neos. Besonders österreichische Frauen kümmern sich entweder zu wenig um das Thema Vorsorge oder können – weil zu wenig Geld im Börsel ist – gar nicht vorsorgen.

Finanzen statt Gurkenmaske

Der Tenor des Abends: Aufklärung tut not. Snezana Jovic von der 4profit Verlag GmbH ist allerdings überzeugt, dass es nicht so sehr an Information mangle, sondern eher daran, dass das Interesse für Geld-belange fehlt. Sie appelliert an alle Frauenmagazine, mehr redaktionelle Beiträge zu den Themen Finanzen und Vorsorge zu bringen.

Frauen geraten bei der staatlichen Pension gegenüber Männern wegen tieferer Einkommen, Babypausen mit langen Karenzzeiten und Teilzeit-Jobs ins Hintertreffen und „sind die klaren Verlierer in der Wirtschaftskrise”.
Wir müssen egoistischer werden”, gibt sich profil-Kolumnistin Angelika Hager („Polly Adler”) entsetzt darüber, wie viele junge Frauen in die Retro-Falle ‚Kinder' und Abhängigkeit von der Versorgung durch den Mann tappen.

Sofort beginnende Rente

„Das Umlagesystem ist bereits gescheitert, aber die Politik traut sich nicht, das zu sagen”, sagt Walter Schuster, Sales Manager der Immobilienrendite AG. Als Lösung für Weiblein und Männlein gleichermaßen habe man das Produkt „primerent”, eine sofort beginnende Rente mit fixen 4% (abzgl. KESt). Es basiert auf einer Immobilienanleihe, bei der der Anleger im Grundbuch im ersten Rang eingetragen ist.

Die Auszahlung von Renten könne sofort beginnen oder nach Aufschubzeiten von 5 oder 10 Jahren. Möglich sei der Ertrag durch Developments, die hohe Renditen bringen. Man sei ständig auf der Suche nach „unterbewerteten Perlen” und stark im Gewerbeimmo-Segment aktiv. Als Beispiel nennt Schuster ein sanierungsreifes Büroobjekt an der Autobahnabfahrt in Strebersdorf, aus dem man mit wenig Aufwand rund 120 Kleinbüros zu etwa 12 m2 für Jungunternehmer gemacht habe, die für günstige Mieten auf Top-Infrastruktur und Zentrumsnähe verzichten. (lk)

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