Schwung bei Industrie- und Logistikimmobilien
FINANCENET REAL:ESTATE 20.02.2015

Schwung bei Industrie- und Logistikimmobilien

Colliers Marktbericht Laut „EMEA Industrial & Logistics Snapshot” lagen Investitionen bei rund 22 Milliarden Euro

Das Niveau des Jahres 2007 wurde im Jahr 2014 laut dem Immo-Beratungsunternehmen übertroffen.

London/Wien. Laut dem aktuellen, von Colliers International herausgebrachten „EMEA Industrial & Logistics Snapshot 2015” übertrafen die Immobilieninvestitionen im Industrie- und Logistiksektor EMEA-weit das Niveau von 2007 und kamen auf 22 Mrd. Euro, angeführt von Großbritannien.

Der stärkste Markt

Großbritannien erwies sich als der stärkste und attraktivste Markt und behauptet sich mit mehr als einem Drittel (17%) des investierten Kapitals in diesem Sektor innerhalb der EMEA-Region 2014, heißt es in einer Aussendung. Das sind insgesamt 8,3 Mrd. Euro, mehr als das Doppelte der nächstbesten Märkte der Nordischen Länder (3,7 Mrd.) und Deutschland (3,6 Mrd.).Tim Davies, Leiter der EMEA-Industrieabteilung bei Colliers International: „Der Markt erholt sich sehr rasch, speziell in Großbritannien, das den EMEA-Sektor anführt. Das Mietwachstum war ausgesprochen stark in Großbritannien, ebenso in Schweden, vor allem in Stockholm.”Generell schaut es in allen wichtigen Märken in Europa sehr positive aus, und auch die sekundären Lagen ziehen nach, heißt es weiter: Besonders hervorzuheben sei auch die Wiederbelebung des Markts in Spanien und Irland durch mehrere bedeutende Deals. Irland konnte ein außergewöhnliches Mietwachstum von 22,8 Prozent in Dublin verzeichnen. Im Allgemeinen sei der Industrie- und Logistiksektor stark unterversorgt, was bedeutet, dass sowohl bei den Mieteinnahmen, als auch den Kapitalwerten erwartet werden könne, dass diese weiter zunehmen. Was man ebenfalls im gesamten Jahr 2015 erwarten könne, seien mehr spekulative Entwicklungen. 2014 kam es in ganz Großbritannien, Polen, der Tschechischen Republik und Schweden zu einer Rückkehr solcher spekulativen Entwicklungen.In Großbritannien erreichten die Leistungen das höchste Volumen seit 2010, angeführt von Retailern und Logistikdienstleistern. Größere Deals wurden mit bekannten Namen wie Waitrose und Eddie Stobart abgeschlossen, die beide ihre eigenen maßgeschneiderten Liegenschaften entwickelten; dies veranschauliche auch die geringe Versorgung an hochwertigen Immobilien.Nicht überraschend verhalf diese Knappheit das Mietwachstum in Belfast, Birmingham, Manchester, Bristol und London Heathrow auf die Sprünge.In Dänemark, Schweden und Norwegen konnten die Bestandsflächen den Anforderungen der Besitzer nicht gerecht werden; als Folge blieben die Transaktionen begrenzt und das Mietniveau gleich, heißt es weiter. Die Ausnahme waren Stockholm und Göteborg.

Deutschland stabil

Die Mietpreise in Deutschland blieben 2014 weitgehend stabil, mit einem Anstieg in München (4,8%) und Stuttgart (1,8%). Das Angebot in Deutschland wurde vor allem von sogenannten Turnkey-Projekten (schlüsselfertige Projekte) wie z.B. Home24’s Lagerhaus in Berlin und dem Interesse an kleineren Einheiten in der Nähe von größeren Städten wie Frankfurt vor allem durch den eCommerce und Lebensmittelhandel angetrieben.

Neue Entwicklungen

Auch Spanien und Irland profitierten von einer erheblichen Zunahme an Investitionsvolumen: 604 Mio. € (plus 298%) und 240 Mio. € (plus 687%). Zwei Übernahmen von Grivalia Properties erweckten auch den Markt in Griechenland wieder zum Leben. Polen, Tschechien und Rumänien verzeichneten die höchste Kapitalinvestition im Industriesektor innerhalb dieser Länder.(red)

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