Ungarischer Immo-Markt ist wieder im Kommen
FINANCENET REAL:ESTATE Fritz Haslinger 24.04.2015

Ungarischer Immo-Markt ist wieder im Kommen

Bank Austria Investitionsvolumen in kommerzielle Immobilien um rund 70 Prozent auf 460 Millionen Euro gesteigert

Ungarn gehört neben Rumänien und der Slowakei zu den Märkten mit den stärksten Zuwachsraten.

Wien. In 2014 konnte das Investitionsvolumen in kommerzielle Immobilien in Ungarn um rund 70% auf 460 Mio. € gesteigert werden, zitiert die Bank AustriA International Real Estate Analyse-Abteilung Daten von CBRE. Damit gehörte Ungarn neben Rumänien und der Slowakei zu den Ländern mit den stärksten Zuwachsraten in CEE/SEE, heißt es.

Auf ungarische Investoren entfiel dabei ein Marktanteil von knapp 40%, wobei sie sich insbesondere bei kleineren Transaktionen im Bürobereich engagierten. Internationale Investoren zeigten vor allem an größeren Projekten oder Portfolios Interesse. Auf Büros und Einzelhandelsprojekte entfiel ein Anteil von rund 75% des Investitionsvolumens, den Rest teilten sich Industrieprojekte (6,5%) und Hotels (18%).

„Ungarn bleibt Kernmarkt”

„Der ungarische Immobilienmarkt ist wieder im Kommen. Für Investoren auf der Suche nach Rendite sollte der ungarische Markt interessant bleiben. Auch für Entwickler mit guten Projekten insbesondere im Büro- oder Logis-tikbereich bietet der ungarische Markt einiges an Chancen. Ungarn bleibt für uns jedenfalls ein Kernmarkt”, erklärt Reinhard Madlencnik, Head of Real Estate Bank Austria.

Pipeline für 2015 gut gefüllt

Karla Schestauber, Immobilienanalystin der Bank Austria, ergänzt: „Die Investitionspipeline für 2015 ist gut gefüllt. Allerdings haben die jüngsten wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die den Einzelhandelssektor betreffen, zu einer gewissen Verunsicherung geführt. Noch ist nicht abzuschätzen, wie stark die Einzelhandelsinvestitionen davon betroffen sein werden.”

Positiv: stabiles Wachstum

„Die relativ solide wirtschaftliche Entwicklung, attraktive Renditen sowie Mieten im nachhaltigen Bereich sprechen für den ungarischen Immobilienmarkt”, fasst Schestauber zusammen.Für 2015 und 2016 wird ein BIP-Zuwachs von 2,6 beziehungsweise 2,4% prognostiziert, wobei die wichtigsten Wachstumsträger der private Konsum und die Investitionen sind. Damit zählt Ungarn zu den Ländern mit stabilem Wachstum.

Wichtigster Bürostandort

Budapest ist der wichtigste Bürostandort in Ungarn. Da sich vom Jahr 2000 bis zum Krisenausbruch die Büroflächen-Produktion fast verdoppelte und auch noch am Höhepunkt der Krise sehr viele im Bau befindliche Projekte fertiggestellt wurden, belasteten hohe Leerstände den Markt. Zuletzt konnte aber eine leichte Entspannung bei den Büro-Leerständen festgestellt werden. Die typischen Büromieten liegen um die 14 € je m2 und Monat in Top-CBD-Lagen (Central Business District) und 8 € in Fachmarktzentren bzw. 3 €/m2/Monat für sehr gute Logistikcenter. Die Stimmung auf dem Logistikmarkt hat sich 2014 bei steigender Nachfrage verbessert.

Leerstände rückläufig

2015 wird die fehlende spekulative Bautätigkeit die Logistiker noch mehr in Richtung built-to-suit-Lösungen/Eigennutzung drängen. Die seit Jahren zu beobachtende Zurückhaltung der Developer bei der Entwicklung neuer (spekulativer) Industrie- und Logistik-flächen hat die Leerstände im Großraum Budapest positiv beeinflusst; sie sind von Höchstständen von durchschnittlich fast 23% auf unter 16% gefallen.

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