Zumtobel knöpft sich LifeCycle Tower vor
© Müller Norman A. (2)
EnergieeffizientDer 27 m hohe LifeCycle Tower ist ein energie­effizientes Holz-Hybrid-Hoch­haus in Passivhausqualität.
FINANCENET REAL:ESTATE PAUL CHRISTIAN JEZEK 18.03.2016

Zumtobel knöpft sich LifeCycle Tower vor

Licht mit Mehrwert: IoT-Lösungen („Internet of Things”) führen zu energieeffizienteren und „intelligenteren” gewerblichen Gebäuden.

••• Von Paul Christian Jezek

DORNBIRN. Gebäude machen fast die Hälfte des weltweiten Energieverbrauchs aus – daher wird der Beleuchtungsinfrastruktur künftig eine wesentliche Rolle bei Energie- und Kosteneinsparungen zukommen.

Das unabhängige Forschungsunternehmen ­Memoori prognosti­ziert, dass der Großteil der gebäudebasierten IoT-Geräteinstallationen bis 2020 auf Basis der Beleuchtungsinfrastruktur erfolgt.
Denn Beleuchtung ist sowohl in geschlossenen Räumen als auch im Freien vorhanden, vernetzt und darüber hinaus mit einer Energiequelle verbunden. Davon abgesehen, werden bereits Daten wie z.B. die Anwesenheit von Menschen in einem Raum durch Leuchten er­fasst, bisher aber „nur” für die Licht­steuerung genutzt. In einem nächsten Schritt könnten die Daten aber auch außerhalb der Welt der Beleuchtung von sehr viel größe­rem Nutzen sein, z.B. wenn sie Raummanagement ermöglichen.
Deshalb arbeiten seit Kurzem der Lichtkonzern Zumtobel Group und Bosch Software Innovations gemeinsam an der Entwicklung von energieeffizienteren und intelligenteren gewerblichen Gebäuden: In einer neuen Entwicklungspartnerschaft wollen sich die beiden Unternehmen auf Fernsystemanalyse (Remote Monitoring) und Raummanagement (Space Management) im Bereich der intelligenten Beleuchtungslösungen für vernetzte Gebäude konzentrieren.

Das erste Pilotprojekt

Begonnen haben die Zumtobel Group und Bosch Software Innovations sowie Dassault Systèmes (ein Weltmarktführer für 3D-Design-Software) und Modcam (ein Start-up mit Fokus auf Digitale Bilderkennung) mit dem LifeCycle Tower One in Dornbirn. Das moderne Gebäude im Besitz der Rhomberg Group ist mit einer fortschrittlichen Beleuchtungslösung einschließlich eines intelligenten Steuerungssystems von Zumtobel ausgestattet und bietet somit ein ideales Umfeld für Innovationen bei vernetzten Gebäuden.

Das Gesamtsystem lässt in Echtzeit Einblicke in den Zustand und die technische „Gesundheit” des Gebäudes zu; dabei werden z.B. die Bereiche Energieverbrauch und Energieeinsparung pro Leuchte, pro Etage und für das gesamte Gebäude sowie Visualisierungen der Anwesenheitsdaten und der Flächennutzung abgedeckt. Eine Heat Map (Wärmekarte) zeigt die Belegung eines Raums, um die Verbrauchseffizienz zu optimieren.
Für die Wartung liefert das System Benachrichtigungen bei fehler­haften Leuchten und gibt Einblicke in die Betriebsstunden und die Nut- zungshistorie des Beleuchtungssystems – und das Wissen über bevorzugte Lichteinstellungen hilft bei der Optimierung von Lichtszenen und erhöht in der Folge die Zufriedenheit des Gebäudenutzers.

Büroräume besser nutzen

„Für Bauunternehmen und Gebäudebetreiber wird Konnektivität ein immer wichtigeres Thema”, sagt Hubert Rhomberg, CEO der Rhomberg Group. „Ich freue mich deshalb sehr, dass sich Zumtobel und Bosch zusammentun, um unseren Mietern die Möglichkeit zu geben, Energie- und Wartungskosten zu sparen. Darüber hinaus wird das Pilotprojekt unseren Mietern wertvolle Informationen darüber geben, wie sie ihre Büroräume besser nutzen und das Nutzererlebnis im LifeCycle Tower One optimieren können. Und letztlich wird das durch Beleuchtung ermöglichte IoT durch neue datengestützte Dienste auch zusätzliche Einkommensströme für die Gebäudebetreiber oder -manager generieren.”

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