Auch Bio Austria warnt vor TTIP
RETAIL 13.02.2015

Auch Bio Austria warnt vor TTIP

Bio + Freihandelsabkommen Laut Studie des CIEL werden existente Vorschriften auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zusammengekürzt

Rudolf Vierbauch: „Freihandel darf nicht auf Kosten des Gemeinwohls gehen.”

Wien. Der Biobauernverband Bio Austria nimmt eine aktuelle Studie des CIEL (Center for International Environmental Law) zum geplanten EU-Freihandelsabkommen mit den USA – vulgo: TTIP – zum Anlass, um neuerlich vor dem Pakt zu warnen. Dieser berge nämlich die Gefahr, dass europäische Standards im Besonderen für Konsumenten- und Umweltschutz aufgeweicht würden.

Dabei geht es in der Studie weniger um das bereits mehrfach durch die Medien gescheuchte Chlorhuhn, sondern vielmehr darum, dass es durch TTIP in der EU zu einem Mehreinsatz an umwelt- und auch gesundheits-gefährdenden Pestiziden kommen könnte. Dies alarmiert naturgemäß Bio Austria. „Freihandel darf nicht auf Kosten des Gemeinwohls gehen; wir fordern daher, strenge Schutzbestimmungen auf Basis des in Europa geltenden Vorsorgeprinzips in allfälligen Freihandelsabkommen zu verankern”, warnt Rudolf Vierbauch, Obmann des Biobauern-Zusammenschlusses.

Strenge Regeln irritieren

In der Untersuchung der Nicht-Regierungsorganisation CIEL wird die Hauptsorge geäußert, dass derzeit existente Vorschriften auf beiden Kontinenten jeweils auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zusammengestutzt werden könnten. Strengere Vorschriften auf „einer der beiden Seiten des Ozeans” würden somit im Sinne der einwandfrei funktionierenden Handelsbeziehung durchaus als „Irritation” begriffen, die es zu eliminieren gilt. Erleichtert würde dieser (Eliminations)Prozess letztlich dadurch, dass Pestizidlobby-Organisationen für Monsanto oder BASF auf beiden Seiten des Atlantiks aktiv seien.CIEL wurde 1989 gegründet, sitzt in Washington und Genf und setzt sich laut eigenen Angaben für die Stärkung der Stimme der Zivilgesellschaft weltweit ein. Gesucht werde nach Lösungen für Umweltprobleme, versucht werde unter anderem die Stärkung von Umweltrechtssystemen. (red)

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