Grüner Veltliner, ein Wein in Lima
© Monika Loeff
Rainer Wess ist in Nord- und Südamerika mit seinen Weinen bestens vertreten.
RETAIL Redaktion 08.07.2016

Grüner Veltliner, ein Wein in Lima

Gourmets und Wein-Aficionados in Peru haben Gefallen am Grünen Veltliner des Wachauer Traditionsweinguts Wess gefunden.

KREMS/LIMA. Der Grüne Veltliner war einst ein Wein sowohl für Weintrinker als auch -kenner. Heute ist er salonfähig – mitunter weit über Österreichs Grenzen hinaus. Oder auch ganz weit: Mittlerweile haben Gourmets und Wein-Aficionados in Peru Gefallen am Grünen Veltliner gefunden. Oder, genau gesagt: Sie haben Geschmack am Grünen Veltliner des Wachauer Traditionsweinguts Wess gefunden.

In Lima steht der Wein aus Krems nämlich auf der Karte von gleich zwei Spitzenrestaurants. Die zählen wiederum weltweit zu den 50 besten. Auch die peruanische Weinhandelskette Almandariz hat Weine aus dem Hause Wess gelistet. In Summe ist das ein Markt, den Wess in 2015 mit 3.000 Flaschen versorgte. Geringe bürokratische Hürden sowie niedrige Zollsätze durch das bestehende EU-Handelsabkommen mit der Andenrepublik sollen dieses Volumen für 2016 nochmals pushen. Kolumbien und Costa Rica sind dann die nächsten Ziele des noch jungen Weinguts.
Das Weingut Wess wurde 2003 von Rainer Wess gegründet. Mit derzeit sechs Mitarbeitern bewirtschaftet er ca. acht Hektar; von weiteren sieben Hektar werden Trauben zugekauft. Produziert werden vor allem die Weinsorten Grüner Veltliner und Riesling. Seit zwei Jahren ist Wess Mitglied der „Österreichischen Traditionsweingüter” – mit dem klar definierten Ziel, das Potenzial der einzelnen Lagen möglichst klar und unverfälscht im Wein umzusetzen. Dazu gehört die Integration von Abläufen des biologischen Weinbaus sowie eine nachhaltige Traubenproduktion. Top-Platzierungen in Rankings waren die Folge und selbstverständlich kurbelten diese international den Absatz kräftig an.

Ein echter Exportkaiser

Insgesamt verkaufte Wess im vergangenen Jahr an die 90.000 Flaschen Wein, 65% davon in ausländische Märkte. Der Qualitätswinzer liefert seine Weine weltweit in mehr als 20 Länder, was aufgrund von bürokratischen bzw. finanziellen Hürden nicht immer von vornherein einfach ist. Exportaktivitäten nach Thailand mussten vor einigen Jahren abgebrochen werden, weil sich die Lieferung aufgrund hoher Zölle nicht weiter rechnete. Rainer Wess: „Wenn es mit Thailand ein Handelsabkommen gegeben hätte, wäre das sicher leichter gewesen und wir hätten im Markt bleiben können.”

Heute zählen die USA (wo zuletzt rund 20% des Gesamtumsatzes gemacht wurden) und Südamerika zu den Hauptabsatzmärkten des Kremser Weinproduzenten. „Nach dem Rückschlag in Thailand mussten wir neue Export-Absatzmärkte suchen”, berichtet Wess von einem Happy End – „wenn auch am anderen Ende der Welt.” (red)

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