Gut 150 Mio. € Bußgelder
© Bundeskartellamt
Andreas Mundt (Kartellamt) verschickte Bußbescheide an 7 Händler und 4 Hersteller.
RETAIL 19.06.2015

Gut 150 Mio. € Bußgelder

Preisabsprachen Das deutsche Kartellamt hat den stark konzentrierten Lebensmittelhandel schon länger im Visier

Im Verfahren geht es um sogenannte Vertikal-Absprachen zwischen Produzenten und Handelsketten.

Bonn. Das deutsche Bundeskartellamt hat Bußgelder gegen Lebensmittelkonzerne und Markenartikel-Hersteller wegen unerlaubter Preisabsprachen verhängt. Konkret hat das Kartellamt gegen Edeka, Rewe, Kaufland, die Metro Dienstleistungs-Holding GmbH, Aldi, Fressnapf, Das Futterhaus sowie Edmund Münster, Johnson & Johnson, Alfred Ritter und Dr. Kurt Wolff Bußgeldbescheide in der Höhe von insgesamt 151,6 Mio. € verhängt. „Im Lebensmitteleinzelhandel gilt wie in jeder anderen Branche auch, dass Händler und Hersteller grundsätzlich nicht zulasten der Endverbraucher Vereinbarungen über die Ladenpreise treffen dürfen”, erklärt Andreas Mundt, Präsident des Kartellamts, in einer Presseaussendung.

Die neue Serie von Bußgeldern geht auf Durchsuchungen aus dem Jahr 2010 zurück. Dabei waren 15 Lebensmittel- und Drogerieketten sowie Unternehmen für Tierbedarf und Markenartikel-Produzenten durchsucht worden. Ein Großteil dieser Verfahren ist jetzt abgeschlossen. Das Bundeskartellamt hat den Lebensmitteleinzelhandel stark im Visier und ist besorgt über die starke Konzentration in der Branche: Die „großen Vier” – also Aldi, Lidl, Edeka und Rewe – kontrollieren laut Kartellamt 85% des Absatzes.

Warengruppen gebündelt

„Aufgrund der Vielzahl der Unternehmen und Geschäftsbeziehungen, die wir in diesem Fall untersuchen mussten, haben wir uns im Laufe der Ermittlungen auf bestimmte Warengruppen und bestimmte Praktiken konzentriert”, so Mundt. Die Warengruppen Süßwaren, Kaffee und Bier sollen erst in den kommenden Monaten beendet werden. (dp)

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