Milch-Vermarktung mit Mehrwert
© ARGE Heumilch/Tanzer
Keine Grenzen Heuer wird bei der ARGE Heumilch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Alpenbogen groß geschrieben: Karl Neuhofer (l.) und Andreas Geisler (r.) mit dem Obmann der Heumilch Schweiz, Walter Münger.
RETAIL PAUL CHRISTIAN JEZEK 27.01.2017

Milch-Vermarktung mit Mehrwert

Im Vorjahr wurden hierzulande 480 Mio. kg Heumilch verarbeitet, was 30 Mio. € Mehrwert brachte.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. 2016 kam die komplette heimische Heumilch in die Vermarktung: Der Heumilchzuschlag lag bei rund sieben Cent je Kilogramm und konnte damit seit Start der Kampagne versiebenfacht werden; bei Bioheumilch waren es sogar 18 Cent pro Kilogramm.

„Der Mehrwert für unsere Bauern betrug 2016 mehr als 30 Mio. Euro. Wir konnten dank umfassender Vermarktungs­aktivitäten gemeinsam mit den Molkereien und Käsereien, dem Konsumentenvertrauen und der Kooperationsbereitschaft des Lebensmittelhandels den schwierigen Entwicklungen auf dem Milchmarkt entgegensteuern und Heumilch erfolgreich als Nische positionieren”, sagt Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch. „Damit konnten wir den Milchpreis annähernd konstant halten und einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der österreichischen Heuwirtschaft leisten. Diese positive Entwicklung wollen wir auch 2017 fortsetzen.”

Mit vereinten Kräften

Heuer wird u.a. die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Alpenbogen groß geschrieben. „Unser Ziel ist es, mit einem einheitlichen Auftritt die Kräfte zu bündeln und Heumilch auf den internationalen Märkten noch bekannter zu machen”, erläutert Neuhofer. Im Oktober 2016 wurden daher ein Kooperationsvertrag mit der Heumilch Schweiz abgeschlossen und gemeinsame Aktivitäten in Deutschland vereinbart, die 2017 starten.

Derzeit liegt der Anteil an traditionell hergestellter Milch in der Schweiz bei über einer Milliarde Kilogramm, das sind rund 30%. Allerdings wurden die Vorteile von Heumilch in der Vergangenheit nicht speziell kommuniziert. Walter Münger, Präsident der Heumilch Schweiz: „Hier wollen wir ansetzen und mit den positiven Heumilch-Assoziationen die Wertschöpfung der silofreien Produktion nachhaltig steigern.”

Heumilch trifft Social Media

Ein Höhepunkt 2016 war die Verleihung des EU-Gütesiegel g.t.S. – garantiert traditionelle Spezialität – an die Heumilch. Es wurde erstmalig im deutschsprachigen Raum vergeben und steht für einen besonderen Schutz, für noch mehr Qualität und Unverfälschtheit. Um das Potenzial und die positive Wirkung des Gütesiegels für die Heuwirtschaft zu nutzen, war Heumilch g.t.S. das Kernstück aller Werbemaßnahmen.

Die Begutachtungsfrist für Schaf- und Ziegenheumilch g.t.S. ist in Österreich positiv verlaufen und der Antrag zur Eintragung als geschützte Bezeichnung wird nun in Brüssel gestellt.
In Österreich werde sich die ARGE Heumilch heuer auf die Zusammenarbeit mit dem gesamten Lebensmittelhandel konzentrieren, kündigt Koordinator Andreas Geisler an. „Wir werden die inneren Werte kommunizieren: Nachhaltigkeit, Genuss und den Erhalt der Arten­vielfalt. Damit sollen auch die guten Bekanntheitswerte bei den Konsumenten gesichert werden.” Auf dem Programm stehen klassische Marketingmaßnahmen, Gewinnspiele, ein neues Heumilch-Kinderbuch und eine Fibel mit dem Schwerpunkt „Heumilchkäse und seine Freunde”.
Kernstücke des länderübergreifenden Auftritts im Export sind die Aktivitäten im deutschen Lebensmittelhandel mit der Heumilch-Alm, der Heumilch-Käseschule und dem Heumilch-Almzauber. Dabei werden Kunden mit einem 6-Gänge-Menü inklusive Weinbegleitung bekocht, um ihnen weitere Einsatzmöglichkeiten von Heumilchprodukten näherzubringen.
„2017 werden wir auch den Social-Media-Bereich weiter ausbauen”, sagt Geisler; „wir intensivieren unsere Präsenz auf Facebook und YouTube, starten einen eigenen Instagram-Auftritt und werden Aktivitäten mit Bloggern setzen.”

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