Neue Nudeln braucht das Land
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Pasta-Expertin Maria Clara Brunelli: „Viele Italiener steigen auf Kamut-Nudeln um.”
RETAIL 05.05.2015

Neue Nudeln braucht das Land

Pasta-Trends aus Bella Italia Nudelexpertin Maria Clara Brunelli liefert dem heimischen Lebensmittelhandel Inputs in Sachen Pasta-Vielfalt

Kohlenhydratarme Kamut-Nudeln und unbekannte Sorten im Kommen.

Wien. Kohlenhydrate, die neuen Bösewichte auf den Tellern. Das möchte man meinen, wenn man etwas auf die aktuellen Ernährungstrends hält. Der Verzehr von Pizza, Pasta und Brot, schreiben Experten in den Lifestylejournalen, führe zu einer Weizenwampe. Und sie machen auch noch müde.

Ist die Nudel out? Mitnichten – meint die Pasta-Enthusiastin Maria Clara Brunelli.
„Pasta gehört zum ausgewogenen Essen dazu”, erklärt die schlanke Mittfünfzigerin. Wer beim Nudelverzehr die Kohlenhydrate minimieren möchte, der möge eben auf Kamut-Pasta umsteigen: „Kamut-Nudeln sind gerade ein großer Trend in Italien.” Was sich die Österreicher bei den Nudelsorten noch von den Italienern abschauen können, wollen wir von ihr wissen. „Allora”, führt sie aus. Es gebe noch eine Menge an völlig unterschätzten Sorten, die für Vielfalt im alpenrepublikanischen Nudelregal sorgen würden.

Cellentani, Fregola & Co

Zum Beispiel die Cellentani. Diese Maccheroni in Korkenzieherlöckchenform sind nicht nur wunderschön, sondern eignen sich auch hervorragend für grobschlächtige Saucen. In ihren Spiralen verfangen sich nämlich auch die größeren Gemüse- oder Fleischstückchen (grundsätzlich gilt: grobe Saucen, große Nudeln, feine Saucen, kleine Nudeln). Und: Hierzulande noch relativ unbekannt ist die aus Sardinien stammende Fregola – pfefferkorngroße Kügelchen, die in der Regel mit Meeresfrüchten gegessen werden. „Aktuell ist die Fregola der Liebling der Spitzengastronomie. Gut möglich, dass sie es auf die Teller der Otto-Normalverbraucher schafft”, prognostiziert Brunelli.
Und nicht zu vergessen die Sorten, die saisonale Auf- und Abschwünge erleben, wie die Strozzapreti. Diese Variante, die sich, ins Deutsche übersetzt, Pfaffenwürger nennt, stammt aus der Nudelhochburg Emiglia Romagna. Zu Halloween werden sie dort „infernali”, sprich mit einer scharfen Sauce, gegessen. (no)

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