Österreich, Land der Mini-Gurken
© LGV Frischgemüse
Bilanz Die beiden LGV-Vorstände Michael Wehofer und Florian Bell über gute Mengenentwicklung und ­Schlechtwetter.
RETAIL daniela prugger 18.11.2016

Österreich, Land der Mini-Gurken

Die LGV freut sich über ein Plus bei den Gemüsespezialitäten, der Gesamtumsatz ging leicht zurück.

••• Von Daniela Prugger

WIEN. Vor 70 Jahren wurde LGV Frischgemüse gegründet. Die Entwicklung der Genossenschaft seither lasse sich wohl am besten als „abwechslungsreich” beschreiben, sagte Vorstand ­Michael Wehofer vergangenen Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz. Für 2016 rechnet die Genossenschaft mit einem Umsatz von 65 Mio. €, das entspricht einem Minus von 1,5 Prozent. Zwar legten die Erntemengen in der heurigen Saison etwas zu, jedoch wurde weniger Gemüse gekauft.

Export gestiegen

Im Vorjahr erwirtschaftete LGV-Frischgemüse einen Umsatz von 65,8 Mio. € und produzierte 37.162 t Gemüse. Am geringeren Umsatz sei in diesem Jahr das Wetter schuld gewesen, erklärt Vorstand Florian Bell, denn: Je schlechter das Wetter im Frühsommer, desto weniger werde gegrillt und desto geringer sei die Lust auf Gemüse. Daher ging in der heurigen Saison mehr in den Außenhandel als in den vergangenen Jahren, der Export stieg um 50,8%. Das mache die Saison 2016 zu einer „der exportstärksten in der Geschichte der LGV-Frischgemüse”.

Das Bürgen der Gärtner

Die LGV-Gärtner bauen rund 40 verschiedene, heimische Gemüsesorten an. Sie bewirtschaften 205 ha in Wien und Niederösterreich, einem der besten Gemüseanbaugebiete Europas. Hauptprodukte sind Paradeiser und Rispenparadeiser mit 45% Anteil am Umsatz, gefolgt von Gurken mit 27% und Paprika mit neun Prozent.

Besonders gut sei das Geschäft mit den Gemüsespezialitäten gelaufen. Wegen des österreichweiten Überangebots ging die verkaufte Menge bei den Paradeiserspezialitäten zurück, dafür fanden Mini-Gurken um 21% und Melanzani um 23% mehr Zuspruch.
Die inzwischen 108 Mitglieder – sie bilden die „Basis für die erfolgreiche Entwicklung der LGV” – sind laut den beiden Vorständen ein Garant für das Fortbestehen von kleinstrukturierter Landwirtschaft.
„Wir geben den Gärtnern die Möglichkeit, dass sie sich um ihren Betrieb kümmern können”, so Wehofer. „Vielfalt und Innovation sind bei der LGV Frischgemüse deshalb so stark ausgeprägt, weil die Gärtnerfamilien die dafür nötige Expertise und Flexibilität gewährleisten.” Die Gärtnerfamilien selbst bürgten für die Qualität der Produkte – sämtliche Artikel sind mit dem AMA-Gütesiegel versehen.

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