Schub im Tankstellengeschäft
RETAIL 24.02.2015

Schub im Tankstellengeschäft

Convenience-Shops Großhändler Kiennast beginnt den Rollout bei seinen Tankstellenmärkten und sperrt einen Standort in der Hauptstadt auf

Kiennast: „Bieten Betreibern flexiblere Sortimentspolitik und bessere Spannen”.

Wien. Überraschung in Wien Hernals: Anfang Februar eröffnete an der Turmöl-Tankstelle ein Convenience-Format der Marke Nah&Frisch. Der von Christoph Bösch betriebene Nah&Frisch punkt ist bereits der vierte Standort in Kooperation mit der Doppler Gruppe, den das Handelshaus Kiennast beliefert.

Stand-alone-Markt im Test

Begonnen hat die Zusammenarbeit mit zwei Teststationen in Wels und Altmünster, dann sperrte ein weiterer in Mold im Bezirk Horn auf und nun war es an der hochfrequenten Lage an der Schnellbahnstation in Wien Hernals so weit. „Die Shops an der Tankstelle haben sich als sehr praktikable Lösung erwiesen; deswegen beginnen wir jetzt mit dem Rollout”, gibt Julius Kiennast Junior, Geschäftsführer des gleichnamigen Handelshauses, bekannt. Konkret sind in nächster Zeit bereits drei neue Shops. „Der nächs-te eröffnet in Linz, die anderen möchte ich noch nicht verraten”, so Kiennast. Ziel sei es jedenfalls, noch in diesem Jahr zehn weitere Standorte aufzusperren.Daneben betreibt Kiennast seit Juli vergangenen Jahres einen weiteren Nah&Frisch Stand-alone- Markt in der Wiener Lasallestraße. Sollte sich dieser Pilotmarkt erfolgreich durchsetzen (und danach sieht es aus), dann könnten in der Bundeshauptstadt noch weitere dieser Convenience-Formate entstehen. Beliefert werden die Märkte alle von Gars am Kamp aus. Doch auch andere Großhändler der Nah&Frisch Gruppe setzen das Convenience-Konzept um: Kast-ner beispielsweise betreibt zwei davon, eines davon in der Marktgemeinde Gaming in Scheibbs.

Fokus auf Backwaren

Was bei diesem Konzept besser sein soll als bei den Tankstellenshops von Billa oder Spar, wollen wir von Kiennast wissen: „Wir sind ein wenig flexibler in der Sortimentsauswahl. Wir haben ein Kernsortiment, das jeder Standort haben muss. Darüber hinaus hat der Betreiber aber noch Spielraum; in Wien Hernals etwa betreibt Herr Bösch eine großzügige Weinabteilung”, entgegnet er. Außerdem lasse man den Betreibern mehr Spanne, auch weil die Verkaufspreise um zehn Prozent über dem konventionellen Nah&Frisch-Niveau liegen. Eigenmarken werden auch geboten: Vom Billig-Label „Jeden Tag” stehen 55 Artikel zur Auswahl. Ansonsten lege man einen Fokus auf Brot und Backwaren. Beträchtlich ist die Wettbewerbssituation am Sektor der Tankstellenshops allemal. Den Anfang machte Billa mit seinem „stop and shop”-Format, dann folgte im Jahr 2009 Österreichs zweitgrößter Lebensmittelhändler mit Spar Express. 2013 beendete die Rewe-Tochter Merkur ihren Testlauf mit den Merkur Insight-Märkten und ging in den Rollout. Der Diskonter Hofer machte es andersrum: Er brachte gemeinsam mit dem Allrounder Markus Friesacher und seiner FE-Trading Tankstellen auf seine Parkplätze; mittlerweile sind bei 66 Hofer-Märkten solche Spritstationen vertreten. (no

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