Wie durch ist CETA?
© APA/AFP/Thierry Zoccolan
CETA Die EU bemüht sich um einen Imagewechsel von CETA. Viele Kritiker befürchten eine Gefährdung von Umwelt-, Sozial- und Lebensmittelstandards –besonders beim Fleisch.
RETAIL Redaktion 02.12.2016

Wie durch ist CETA?

Die EU-Kommission unterstreicht die Vorteile von CETA für Fleischerzeugnisse – doch welche sind das?

BRÜSSEL. Das Europaparlament wird erst im Februar über das umstrittene Freihandelsabkommen EU–Kanada (CETA) abstimmen. Vor allem für den Agrarbereich versuchen die EU-Kommissare derzeit die Vorteile des Freihandels zu unterstreichen. Gewinner könnten die Exporteure von Schweinefleisch und Milcherzeugnissen sein, sagte EU-Agrarkommissar Phil Hogan vor Kurzem bei der Präsentation einer neuen Studie.

Bei „empfindlichen” Produkten wie Rindfleisch und Reis müsse man aber aufpassen. Insgesamt werde aber die EU einen großen Vorteil aus dem Handel in diesem Bereich ziehen; dies habe sich schon beim Freihandelsabkommen mit Südkorea gezeigt. Die Agrarexporte nach ­Korea seien um 37% gestiegen und hätten 2015 ein Volumen von 2,4 Mrd. € erreicht. Ausfuhren von Molkereierzeugnissen nach Südkorea haben sich laut der Kommission verdoppelt, bei Fleisch habe es eine Zunahme der Ausfuhren um 14% gegeben.

Hormone und Klone

Der EU-Agrarkommissar sieht auch den Fernen Osten als Hoffnungsziel für die Europäische Union. Marktlücken sollten geschlossen werden. Katainen und er selbst versuchten in ständigem Kontakt in Fernost, Märkte für verarbeitetes Fleisch zu öffnen, „mit Riesenchancen für qualitativ hochwertige Erzeugnisse aus der EU”. Kritiker – so diverse Verbraucherschutzorganisationen – halten dagegen: Durch CETA könnte Fleisch von geklonten Tieren und von mit Wachstumshormonen aufgezogenen Schweinen oder Rindern ohne Kennzeichnung in die EU gelangen und heimische Produzenten stärker unter Druck geraten. (dp)

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