Zukunft heißt Zusperren
© dpa/Martin Gerten
Gehen im Handel bald die Lichter aus? Laut aktueller Studie räumt die Digitalisierung die Geschäfte leer.
RETAIL Redaktion 10.02.2017

Zukunft heißt Zusperren

Kahlschlag wegen Onlinehandels: Jedes zweite Filial­unternehmen könnte vom Markt verschwinden.

BERLIN. Weil immer mehr Deutsche im Internet einkaufen, droht dem Einzelhandel ein beispielloser Kahlschlag; besonders betroffen ist der Lebensmitteleinzelhandel. In zehn bis 15 Jahren werde jedes zweite deutsche Filialunternehmen vom Markt verschwunden sein, heißt es in einem Branchenreport des Beratungsunternehmens Oliver Wyman. Der Rest werde aufgekauft, fusioniert oder geschlossen. Vor allem im Lebensmittelhandel wird sich die Zahl der Geschäfte durch den Erfolg der Online-Händler verringern.

LEH besonders betroffen

Der Grund: Im umsatzstärksten und wettbewerbsintensivsten Zweig des deutschen Einzelhandels seien die Gewinnmargen seit jeher gering. „Wenn dann drei oder vier Prozent des Geschäfts ins Internet abwandern, drohen sehr schnell Verluste. Denn die Kosten für Miete, Personal oder Energie lassen sich nur schwer senken”, erläutert Wyman-Handelsexperte Sirko Siemssen.

Die Zahl von derzeit rund drei Mio. Arbeitsplätzen im Einzelhandel werde sich ebenfalls nicht halten lassen. Künftig würden Algorithmen und künstliche Intelligenz in den Konzernzentralen viele Routineaufgaben im Einkauf und in der Angebotssteuerung übernehmen. (nov)

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