Zukunftsmusik bei Metro
© dpa/Federico Gambarini
Metro-Konzernchef Olaf Koch ist bereit für die Expansion in neue Länder.
RETAIL 18.12.2015

Zukunftsmusik bei Metro

Auch wenn das Tief der letzten Jahre noch an der Metro Group nagt, will sie spätestens 2017 in neue Länder und Märkte investieren.

DÜSSELDORF. Kaum sieht man sich aus der langwierigen Krise weitgehend entkommen, will der deutsche Handelsriese Metro sein Geld bereits wieder in neue Projekte stecken: Der hohe Schuldenberg des Unternehmens sei nun großteils abgebaut, so Konzernchef Olaf Koch. Jetzt wolle man sich auf weitere Expansionen konzentrieren. Rund eine halbe Mrd. € stehen für weitere Investitionen wie Zukäufe und neue Märkte zur Verfügung: „Wir haben jetzt eine gute Situation und einen klaren Blick, was wir erreichen wollen”, zeigt sich Koch überzeugt.

Neue Länder geplant

Ziel des Metro-Managers ist es, spätestens 2017 mit den Großmärkten wieder in neue Länder vorzustoßen; dies hatte sich Metro zuletzt 2010 getraut. Um sich aus der Krise herauszuretten, machte der Konzern im Juni einen wichtigen Schritt und verkaufte die Warenhaustochter Galeria Kaufhof an die kanadische Handelsfirma Hudson's Bay um rund 2,8 Mrd. €. Ende September lag die drückende Nettoverschuldung Metros dann nur mehr bei rund 2,5 Mrd. €, 2012 waren es noch etwa 5 Mrd. € mehr. Das war auch die Zeit, in der Olaf Koch den Chefposten übernahm und ihm bewusst wurde, dass etwas getan werden müsse, um das Unternehmen zu retten. Olaf nahm bei der Tochter Media-Saturn den Ausbau des Online-Geschäfts in Angriff und setzte bei den Großmärkten verstärkt auf das Belieferungsgeschäft – mit Erfolg: Die Geschäfte legten deutlich zu. Insgesamt konnte das Unternehmen seinen Gewinn im Geschäftsjahr 2014/15 von 127 Mio. € auf 672 Mio. € steigern, woran zu großen Teilen der Kaufhof-Verkauf verantwortlich ist. Und auch im kommenden Geschäftsjahr will Koch sowohl bei den Erlösen als auch beim operativen Ertrag vor Sonderfaktoren zulegen: „Die Phase der Konsolidierung ist weitgehend abgeschlossen”, so der Manager. Doch die Umbauarbeiten sind noch lange nicht beendet. Es gilt, die kriselnde Supermarktkette Real zu sanieren, auch der Dauerclinch mit dem Media-Saturn-Mitgründer Erich Kellerhals dauert weiter an. „Ehrlicherweise werden wir nie am Ziel sein”, räumt Koch ein. (jul)

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