Cloud Computing-Lösungen in der öffentlichen Verwaltung
© BRZ
TECHNOLOGY 11.12.2015

Cloud Computing-Lösungen in der öffentlichen Verwaltung

Das BRZ hat den Themenkomplex Cloud in den Mittelpunkt einer Fachveranstaltung gerückt.

••• Von Christoph Fellmer

WIEN. In seinem Ende November stattgefundenen Fachevent hat das Österreichische Bundesrechenzentrum (BRZ) das Thema Cloud Computing für die öffentliche Verwaltung in den Mittelpunkt gestellt. Gemäß dem Motto „vertrauensvoll, flexibel und effizient” ist eine gemeinsame, sichere Trusted Government Cloud Austria das Ziel. Eine verwaltungsübergreifend konsistente Cloud-Strategie, die sich rund 83% der Teilnehmer des BRZ-Fachevents wünschen, ist dafür notwendig.

„Die Cloud ist Ausdruck eines Paradigmenwechsels, wie IT heute konsumiert wird”, bringt BRZ-Geschäftsführer Roland Jabkowski die Anliegen der Veranstaltung auf den Punkt. „Auch die öffentliche Verwaltung muss die Vorteile der Cloud-Prinzipien erkennen und nutzen. Cloud Computing ist ganz klar eine Chance, denn es birgt das Potenzial, gleichzeitig die Kosten zu senken und die Flexibilität massiv zu erhöhen.”
Viele EU-Staaten arbeiten derzeit an eigenen Cloud-Lösungen für die öffentliche Verwaltung. Auch in Österreich soll eine Trusted Government Cloud entstehen. Datensicherheit, das Einhalten der österreichischen Datenschutzbe-stimmungen und die Datensouveränität sind wichtige Aspekte, die es dabei zu beachten gilt, um vertrauensvolle, flexible und effiziente Cloud-Services zu ermöglichen.

Kooperation mit Partnern

Das BRZ setzt bei der Umsetzung sicherer Cloud-Lösungen auf Kooperation und arbeitet sehr eng mit seinen Kunden und Partnern zusammen. Wie das tatsächliche Angebot einer Trusted Government Cloud letztlich gestaltet werden soll, hängt stark von den Anforderungen und Bedürfnissen der Verwaltung ab. „Es gilt, gemeinsame Ziele zu definieren und dazu sind Kooperationen notwendig”, fasst Hermann Feiner (Bundesministerium für Inneres) den Bedarf einer übergreifenden Strategie zusammen. „Gegenseitiges Vertrauen ist hier der Schlüssel. Wir müssen Schritt für Schritt, aber Hand in Hand an die Umsetzung gehen.” Zurzeit wird jedenfalls ressort- und behördenübergreifend mit Vertretern aus Bund, Ländern und Gemeinden ein Storage-Verbund aus der Cloud evaluiert. „Da haben wir gemeinsam mit dem BMF, dem BRZ und den Ländern schon den richtigen Weg eingeschlagen, und jeder ist eingeladen, mit uns zu gehen”, sagt Feiner.

Gesetzesanforderungen

Auch Wolfgang Ebner (Bundesministerium für Finanzen) sieht einen großen Bedarf für Cloud-Services: „Dienste wie das Enterprise Social Networking des Finanzministeriums zeigen bereits das vorhandene Potenzial von Cloud-Services. Wissenserhalt und Wissenstransfer sind Themen, die in der Verwaltung immer wichtiger werden. Der Bedarf an cloudbasierten Storage-Lösungen und verwaltungsinternen Dokumentenmanagementsystemen ist deshalb auf jeden Fall gegeben.”

Auch Martin Schneider (Bundesministerium für Justiz) sieht Potenzial: „Für mich ist der Vorteil von Cloud-Lösungen, dass mehr Speicherplatz oder mehr Rechenleistung auf Knopfdruck verfügbar ist. Ich sehe die Entwicklung durchaus positiv, sie wird uns wirtschaftlich und leistungsmäßig weiterbringen.” Als IT-Dienstleister des Bundes bietet das BRZ die „besten Voraussetzungen für effiziente Cloud-Services, die die nationalen Gesetzes- und Sicherheitsanforderungen einhalten – dazu gehören auch entsprechende Zertifizierungen nach internationalen Standards”, sagt Roland Ledinger vom Bundeskanzleramt.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL