„Early Adopters wenden sich neuen Plattformen zu”
TECHNOLOGY Christoph fellmer 27.03.2015

„Early Adopters wenden sich neuen Plattformen zu”

Integral Der neue Austria Internet Monitor des Marktforschungsunternehmens beschäftigt sich speziell mit Scoial Media

Integral-CEO Bertram Barth bescheinigt dem Social Media-Segment nach wie vor hohe Dynamik.

Bertram Barth, Geschäftsführer des Marktforschungsunternehmens Integral, stellt den neuen Austrian Internet Monitor vor.

Wien. Der vom Meinungsforschungsinstitut Integral herausgegebene Austrian Internet Monitor (AIM) bescheinigt dem Social Media-Bereich eine ungebrochene Dynamik. Allerdings soll es zu Verschiebungen bei der Nutzung der zur Verfügung stehenden Plattformen kommen. Facebook wird aktuell von über der Hälfte der Internetnutzer verwendet und hält damit den Spitzenplatz unter den Sozialen Netzwerken. Die Dynamik hat sich jedoch weg von Facebook hin zu anderen Plattformen verlagert. Der weltumspannende „Zuckerberg” sei ein gesetztes Medium geworden, die Early Adopters sind weitergezogen; sie zeigen auf, dass die Reise speziell hin zu Pinterest und Instagram geht.

Neue Individualisten

Vier von fünf Personen in Österreich nutzen aktuell das Internet, die täglichen Internetnutzer machen bereits knapp zwei Drittel der Bevölkerung aus. Weitere Zuwächse sind zu erwarten, fallen jedoch gering aus. Was sich deutlich verändert, ist die Art der Internetnutzung. Das ist am Wandel von der stationären zur immer mobileren Nutzung zu beobachten und an der Intensivierung der Tätigkeiten, die online ausgeübt werden. Soziale Netzwerke zeigen das beispielhaft auf: Vor zehn Jahren war Facebook gerade ein Jahr alt und hierzulande kaum jemand virtuell vernetzt. Aktuell liegt die Nutzung von Facebook bei 54% der Internetnutzer. Mittlerweile verzeichnet Facebook jedoch kaum noch Wachstum, die Early Adopters haben sich Neuem zugewendet, unter anderem zu Plattformen, die es in den Gründer-tagen von Facebook noch nicht gab. Die überwiegende Mehrheit dieser Early Adopters gehört der individualistischen, vernetzten, digitalen Avantgarde an und definiert sich selbst als Neuem gegenüber aufgeschlossen. Die Sinus-Milieu-Forschung bezeichnet sie als Digitale Individualisten. Diese zeigen an, welche Trends für die nächste Zeit zu erwarten sind – oder auch nicht bevorstehen.

Kritische Masse

„Die Digitalen Individualisten nehmen im Internet eine absolute Vorreiterrolle ein. Sie sind die ers-ten, die neue Trends vorgeben, andere Nutzergruppen ziehen nach. Sie zeigen etwa an, dass für Plattformen mit Sharing-Charakter ein starkes Wachstum in der breiten Masse zu erwarten ist”, sagt Bertram Barth, Geschäftsführer von Integral. Instagram etwa hat bereits eine kritische Masse von 14% der Onliner erreicht. Innerhalb der Digitalen Individualisten ist die Nutzung um zwei Drittel höher. Instagram vermag einen Teilbereich der Facebook-Funktionen zu übernehmen, dort ist sein weiteres Wachstum vorgezeichnet. Noch deutlicher zeigt sich der zu erwartende Zuwachs bei Pinterest, das innerhalb der Digitalen Individualisten drei mal so viele nutzen wie im Durchschnitt. Gleichzeitig zeigt sich bei manchen Anwendungen, dass diese auch künftig kaum wachsen dürften. Betrachtet man die Bezahlbereitschaft für allgemeine Nachrichten, so ist diese in allen Sinus-Milieus gering ausgeprägt und liegt bei den Digitalen Individualisten unter dem Durchschnitt. www.integral.co.at/de/aim/

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