Ein kleines Facelifting für einen Tablet-Klassiker
TECHNOLOGY CHRIS HADERER 06.03.2015

Ein kleines Facelifting für einen Tablet-Klassiker

Test Mit dem iPad Air 2-Tablet hat Apple das etablierte Vorgängermodell auf den technologischen Letztstand gebracht

Ein neuer Prozessor sorgt für bessere Performance, Schwachpunkt des Geräts sind jedoch die Kameras.

Wien. Bescheidenheit ist keine große Stärke von Apple. Das „iPad Air 2”, das Ende des vergangenen Jahres vorgestellt wurde, ist laut Philip Schiller, Senior Vice President Worldwide Marketing von Apple, „ein magisches Stück Glas”, das „erstaunliche Innovationen” enthält. Von der Fehlinterpretation des Begriffs Innovation einmal abgesehen, ist das Air 2 natürlich nicht magisch – sondern eher die gelungene Weiterentwicklung des Vorgängermodells iPad Air 1. Nur 6,1mm dünn und mit einem Gewicht von weniger als 469 Gramm bietet iPad Air 2 (489 bis 809 €) ein verbessertes Retina Display mit höherem Kontrast sowie bessere Kameras (Letzteres war in der Vergangenheit oft eine Schwäche von Apple). Das Display ist beschichtet und reduziert Reflexionen, was zu einer besseren Sichtbarkeit in hellen Umgebungen und bei Sonnenlicht führt. Vom Design her ist das neue Tablet seinem Vorgänger fast wie aus dem Gesicht geschnitten: Wiederum schmiegen sich Glas und polierte Aluminiumkanten aneinander und hinterlassen einen guten Eindruck. Lediglich die Anordnung der Tas-ten hat sich leicht geändert – außerdem gibt es keine Sperrtaste für die Bildschirmdrehung mehr. Die Haptik des Geräts ist ausgezeichnet: Es liegt gut in der Hand und trägt durch sein geringes Gewicht auch nicht auf.

Vernetzt mit der Cloud

Eine weniger marginale Änderung stellt der neue A8X-Prozessor dar: Er hat drei Kerne, taktet mit 1,5 GHz und kann auf zwei GB RAM zurückgreifen. Dadurch arbeitet das Tablet ohne Ruckelerscheinung mit sehr guter Performance (spürbar besser als beim Air 1). Auch umfangreiche Anwendungen, wie beispielsweise Spiele oder verschiedene Audio-Programme (Sequencer, etc.), werken ohne Verzögerungen. Einziger Nebeneffekt der Leistungsfähigkeit: Im Dauereinstatz wird das iPad Air 2 auf der Rückseite recht warm. Aufgrund der kleineren Bauform ist allerdings die Akkuleistung etwas schwächer als beim Air 1: Das Air 2 schafft im Betrieb knapp über zehn Stunden, bevor wegen Energiemangel die Lichter ausgehen. Kaum Strom verbraucht hingegen der Standby-Betrieb des Tablets: Gelegenheitssurfer können durchaus eine Woche ohne Ladekabel auskommen. Selfiefans werden an den an Front- und Rückseite verbauten Facetime HD- und iSight-Kameras nicht wirklich Freude haben. Die Bildqualität ist zwar deutlich besser als beim Air 1 (was nicht zuletzt an einem neuen Bildprozessor liegt), die Qualität der im iPhone 6 enthaltenen Kamera ist allerdings besser. Als Ersatz für den Foto-aparat eignet sich das iPad Air 2 daher leider nur bedingt. Trotz neuer Aufnahmemodi (wie Serienbilder, hochauflösende Schwenkpanoramas und das Aufnehmen von Zeitlupenvideos mit 720p) macht das Fotografieren nur bei sehr guten Lichtverhältnissen Spaß. Nach wie vor ein Manko ist auch, dass es keinen Slot für Speicherkarten gibt. Insgesamt hat Apple mit dem iPad Air 2 eine sehr solide Weiterentwicklung vorgestellt, die mit dem Touch ID-Fingerprintscanner geschützt ist. Es ist ein leistungsfähiges Tablet, das mittlerweile nicht nur Konsumenten, sondern auch kreative Anwender adressiert. www.apple.com

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