Gender-Gap bei Gehältern in der IT-Branche
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Gutes Arbeitsklima spielt in der österreichischen IT-Branche eine große Rolle.
TECHNOLOGY 26.06.2015

Gender-Gap bei Gehältern in der IT-Branche

MindTake Research Männer haben ein deutlich höheres Brutto-Gehalt als Frauen, die Branche ist aber zufrieden

Wien. Eine vom Marktforschungsinstitut MindTake Research im Auftrag der Digitalista durchgeführte Studie zur Lage der österreichischen Digital-Branche zeigt: Österreichs Digital-Branche ist zufrieden, Unterschiede beim Bruttogehalt sind aber deutlich spürbar: Gut bezahlte Positionen werden häufiger von Männern bekleidet als von Frauen.

Gehaltsunterschiede

60 Prozent der Berufstätigen in der Digital- und Online-Branche sind zufrieden bis außerordentlich zufrieden mit ihrer Position im Unternehmen. Erfolg im Job wird dabei keineswegs nur durch ein hohes Gehalt definiert: Unabhängiges Arbeiten ist für 79 Prozent der Befragten ein sehr wichtiger Aspekt, um von Erfolg zu sprechen. Besonders bedeutend ist für 98 Prozent der Frauen und 88 Prozent der Männer ein gutes Arbeitsklima und liegt bei beiden Geschlechtern an der Spitze der wichtigsten Kriterien, wenn es darum geht, sich in der Arbeit wohlzufühlen. Ein hohes Gehalt liegt hier sogar an letzter Stelle (60 Prozent der Männer, 65 Prozent der Frauen).
Mit dem Gehalt ist die Digital-Branche überwiegend zufrieden: Die Hälfte (54 Prozent) hat angegeben, angemessen zu verdienen, 17 Prozent finden, dass sie gut verdienen und 28 Prozent verdienen nach eigenem Gefühl zu wenig. Betrachtet man die monatliche Brutto--Gehaltsverteilung in der Digital-Branche unter den voll Berufstätigen, so zeigt sich, dass Jobs im unteren Gehaltsbereich häufiger von Frauen besetzt werden: elf Prozent der Frauen und zehn Prozent der Männer verdienen zwischen 1.500 bis 1.999 € brutto im Monat. Zu den Verdienern in der nächsten Gehaltsklasse von 2.000 bis 2.999 € gehören 43 Prozent der Frauen und drei Prozent der Männer. Gut bezahlte Stellen werden hingegen etwas häufiger von Männern besetzt als von Frauen: So erwirtschaften 26 Prozent der Männer, aber nur 23 Prozent der Frauen zwischen 3.000 und 3.999 € monatlich.

Hoher Frauenanteil

Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) arbeitet als Angestellte, 18 Prozent sind im First Level Management tätig und weitere 18 Prozent sind selbstständig. Der Bereich des Social Media Managements wird vorwiegend von Frauen betreut: 45 Prozent der Frauen in Österreichs Digital-Branche und nur 21 Prozent der Männer arbeiten in diesem Bereich. Mehr als ein Drittel der weiblichen Kollegen ist außerdem im Gebiet Creative, Strategie und Konzeption und Content Marketing (34 Prozent) tätig. Die männlichen Kollegen ­arbeiten vermehrt im Web Design und Development. (red)

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